Winterreifen im Test: Sparen - besser nicht um jeden Preis

Wer auf seine Anforderungen achtet, kann beim Kauf von Winterreifen sparen. Sinnvoll ist das aber nur bis zu einer gewissen Grenze, wie ein Test zeigt.

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Winterreifen im Test 2023

(Bild: GTÜ)

Lesezeit: 2 Min.
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Es gibt eine Menge Möglichkeiten, die Unterhaltskosten eines Autos niedrig zu halten. Mein Stiefvater pflegte zu sagen: „Ein dreckiger Trabant fährt so schlecht wie ein sauberer“ – und hielt sich mit einem Verhätscheln des Lacks nicht auf. Über den Fahrstil lässt sich fast immer der Verbrauch senken, eine Entrümpelung kann den gleichen Effekt haben. An mindestens einem Punkt allerdings rate ich von einem übertriebenen Spar-Ehrgeiz grundlegend ab: Billige Reifen können teuer werden. Das zeigt indirekt auch der aktuelle Test von Winterreifen.

Die Gesellschaft für technische Überwachung (GTÜ), der Auto Club Europa (ACE) und der Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs (ARBÖ) haben sich wieder zusammengetan und Winterreifen in der Dimension 235/55 R18 in verschiedenen Kategorien getestet. Wie in der Vergangenheit ist es auch hier wenig zielführend, einfach zum teuersten Produkt oder zum Testsieger zu greifen. Viel mehr lohnt es sich, ein paar Minuten für die Auswahl zu investieren. Die Überlegung, in welchem Szenario ein Reifen hauptsächlich eingesetzt wird, kann eine Menge Geld sparen oder zu einem Kandidaten abseits des Testsiegers führen.

(Bild: GTÜ)

Ein Beispiel: Sie sind darauf angewiesen, auch bei geschlossener Schneedecke unterwegs sein zu können? Dann ist der Michelin noch einen Hauch besser geeignet als der diesjährige Testsieger von Bridgestone – allerdings auch rund 150 Euro je Satz teurer. Eine preiswerte Alternative zum Testsieger ist der etwas laut abrollende Reifen von Hankook, der nirgendwo dramatisch einbricht – und immerhin rund 90 Euro je Satz unter dem Bridgestone liegt.

Deutlich weniger in der Anschaffung kosten die drei Schlusslichter von Salium (400 Euro), Austone (296 Euro) und Fortuna (260 Euro). Sie sind keineswegs in jeder Disziplin schlecht, Austone und Fortuna gehören auf Schnee zur Spitzenklasse. Abseits davon versagen sie beim Bremsen auf nasser und trockener Straße derart dramatisch, dass der Mehrpreis in einen guten Reifen als lebensverlängernde Maßnahme gelten darf. Anders formuliert: Die Ambition, möglichst wenig Geld auszugeben, sollte beim Reifenkauf pausieren – auch im Sinne der anderen Verkehrsteilnehmer.

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(mfz)