Arbeitskosten in Deutschland ĂĽberdurchschnittlich hoch
Die Arbeitskosten in Deutschland sind überdurchschnittlich hoch. Das hat jetzt auch eine Auswertung des Statistischen Bundesamts bestätigt.
- Marzena Sicking
Arbeitgeber aus der deutschen Privatwirtschaft mussten im vergangenen Jahr durchschnittlich 31 Euro fĂĽr eine geleistete Arbeitsstunde bezahlten. Das teilt das Statistische Bundesamt auf Basis einer aktuellen Auswertung mit. Damit ist in Deutschland eine Stunde Arbeit deutlich teurer als im EU-weiten Durchschnitt.
Im Vergleich zu den durchschnittlichen Arbeitskosten in der EU müssen die hiesigen Arbeitgeber 32 Prozent mehr bezahlen. Damit liegt Deutschland innerhalb der EU auf Platz acht. Es geht also noch teuerer: in Finnland, Niederlande, Luxemburg, Frankreich, Dänemark, Belgien und Schweden kostet die Arbeitsstunde noch mehr. Schweden ist mit 41,90 Euro dabei der absolute Spitzenreiter. Die niedrigsten Arbeitskosten pro Stunde hat Bulgarien mit 3,70 Euro.
Besonders teuer sind die Arbeitsstunden in Deutschland im Verarbeitenden Gewerbe: hier lag der Durchschnitt im vergangenen Jahr sogar bei 35,20 Euro. Im EU-weiten Vergleich lag Deutschland damit auf Rang fĂĽnf bzw. 47 Prozent ĂĽber dem Durchschschnitt.
Bei der Betrachtung der Arbeitskosten wurden sowohl die Bruttoverdienste als auch die Lohnnebenkosten berücksichtigt. Wie die Auswertung in diesem Zusammenhang weiter ergab, mussten die Arbeitgeber im vergangenen Jahr auf 100 Euro Bruttoverdienst zusätzlich 27 Euro Lohnnebenkosten entrichten. Immerhin lagen sie wenigstens damit unter unter dem EU-Durchschnitt von 32 Euro an
Lohnnebenkosten LohnnebenkostenWie die Analysten weiter mitteilen, wuchsen die Arbeitskosten in Deutschland in den Jahren 2001 bis 2010 nur unterdurchschnittlich. In den Jahren 2011 und 2012 hat sich diese Entwicklung leider umgekehrt, die Arbeitskosten stiegen in Deutschland mit 5,9 Prozent ĂĽberdurchschnittlich stark an.
(gs)
(masi)