Das eigene Image stärken

Zwei Dritten der Firmen in Deutschland engagieren sich sozial. Damit helfen sie auch dem eigenen Image auf die Sprünge.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Mindestens 11,2 Milliarden Euro haben Unternehmen in Deutschland im vergangenen Jahr für gute Zwecke ausgegeben, das zeigt eine aktuelle Erhebung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Der Großteil der Zuwendungen floss demnach in Form von Geldspenden (8,5 Milliarden) und Sachspenden (1,5 Milliarden). Auf die kostenfreie Überlassung betrieblicher Infrastrukturen entfielen weitere 900 Millionen Euro. Die Arbeitszeit, die Mitarbeiter für das soziale Engagement der Firma aufbringen, entspricht zudem einem Gegenwert von rund 22 Millionen Euro. Insgesamt sind schon zwei Drittel der Firmen schon mal als Unterstützer für einen guten Zweck aufgetreten.

Wie die Analyse zeigt, sind größere Unternehmen in der Regel aktiver als kleinere und mittlere Firmen. Wenn sich die kleineren Betriebe engagieren, dann geben sie im Vergleich zu den großen einen höheren Anteil ihres Umsatzes für wohltätige Zwecke aus. Gefördert werden vor allem Einrichtungen im lokalen Umfeld, wie Kindergärten, Schulen, Freizeit- und Sporteinrichtungen. Es folgen Soziales, Integration, Kunst und Kultur. Die meisten Firmen arbeiten dabei mit ansässigen Vereinen oder Freiwilligenorganisationen zusammen.

Tatsächlich dient soziales Engagement von Unternehmen nicht nur dem guten Zweck, es ist auch gut für das Image. Sich eine "Corporate Social Responsibility" zu leisten, ist nicht nur eine reine Frage des Geldes. Denn das finanzielle Engagement zahlt sich für das Unternehmen aus – wenn man es richtig macht.

Wie das genau gehen soll, vor dieser Frage stehen vor allem kleine und mittlere Firmen, die nicht in der Lage sind, eine Agentur zu engagieren, die nicht nur das passende Projekt sucht, sondern auch dafür sorgt, dass der Einsatz publik wird. Wer sich ehrenamtlich oder finanziell engagieren und die Aufmerksamkeit auch für die Imagepflege seines Unternehmens nutzen will, sollte die folgenden Tipps beachten.

Die passende Einrichtung suchen

Nehmen Sie sich ein Beispiel an den erfahrenen Firmen und suchen Sie sich eine soziale Einrichtung oder ein Projekt in ihrem lokalen Umfeld. Das garantiert Ihnen die Aufmerksamkeit der örtlichen Medien und den freundlichen Zuspruch der Einwohner, die schließlich auch ihre Kunden sind. Welche Einrichtungen oder Projekte noch nach Unterstützern suchen, können Sie im örtlichen Rathaus oder auch bei den verschiedenen Vereinen erfragen. Entscheiden Sie sich aber bitte nur für ein Projekt, dass Ihnen wirklich am Herzen liegt. Und achten Sie darauf, dass Ihr Engagement nicht untergeht. Wenn Sie der einzige sind, der dem örtlichen Tierheim eine große Futterspende beschert, ist das für die Medien deutlich spannender als die zehnte Firma, die ankündigt, die lokale Fußballmannschaft zu sponsern.

Fragen Sie in der Einrichtung selbst, welche Bedürfnisse es gibt. Finanzielle Spenden sind sicher immer willkommen, aber vielleicht können Sie auch Produkte liefern. Kistenweise Tierfutter, ein Lastwagen voller neuer Zierpflanzen für das Seniorenheim, die neuen Mannschaftstrikots: all das macht sich auf Bildern deutlich besser als ein Scheck.

Wer einen Imagegewinn erreichen will, muss sich außerdem dauerhaft engagieren. Denn der einmalige Auftritt in der Lokalpresse ist schnell verpufft. Besser ist es, die Menschen in Ihrer Umgebung ständig daran zu erinnern, was für ein netter Mensch sie sind. Legen Sie deshalb Aktionen auf eine längere Laufdauer an: weisen Sie z.B. darauf hin, dass ein bestimmter Anteil der Verkaufserlöse für das soziale Engagement verwendet wird. Wenn Sie das nicht nur einmal im Jahr bei der Scheckübergabe, sondern täglich erwähnen, steigt nicht nur ihr Ansehen. Der Kunde bekommt das gute Gefühl, sich an einer sinnvollen Aktion zu beteiligen, was für seine Kaufentscheidung durchaus ausschlaggebend sein kann. (gs)
(masi)