Finanzielle Mitarbeiterbeteiligung bleibt die Ausnahme

Obwohl eine Beteiligung der Mitarbeiter dabei helfen kann, auch schwere Krisen zu überstehen, wird dieses Instrument von den wenigsten Unternehmen genutzt. Warum eigentlich?

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Nur ein Prozent der Unternehmen bietet seinen Mitarbeitern ein Kapitalbeteiligungsmodell an, nur neun Prozent der Betriebe beteiligen zumindest einen Teil der Belegschaft am Gewinn. Das geht aus einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Dabei würde es gerade in Krisenzeiten Sinn machen, eine finanzielle Beteiligung der Mitarbeiter zu forcieren. Dadurch könnte die Kapitalsituation des Unternehmens in schwierigen Zeiten stabilisiert, Auftragsschwankungen könnten besser ausgeglichen werden. Doch wie die Studie zeigt, hat sich die Wirtschaftskrise keinesfalls auf die Häufigkeit der Mitarbeiterbeteiligungsmodelle ausgewirkt.

Große Betriebe nutzen Systeme der Gewinn- und Kapitalbeteiligung häufiger als kleine. Am häufigsten kommen sie im Bereich Information und Kommunikation vor, also in der Medien- und in der IT-Branche. Hier beteiligt ein Drittel der Firmen zumindest Teile der Belegschaft am Gewinn. Nur knapp die Hälfte der Betriebe, die Gewinnbeteiligungsmodelle haben, bezieht alle Mitarbeiter ein. Entgegen der allgemeinen Annahme werden aber keinesfalls nur Führungskräfte eingebunden. Durchschnittlich werden zwei Drittel der Mitarbeiter beteiligt.

Diese Quote ist über die letzten zehn Jahre nahezu konstant geblieben. Auch während der Finanzkrise in den Jahren 2008/2009 hat sich in Deutschland an der Verbreitung von Systemen der Gewinn- und Kapitalbeteiligung nichts verändert.

Ein Fehler, wie die Experten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) erklären. Zum einen seien diese Modelle eben eine gute Möglichkeit, um das eigene Unternehmen auf finanziell stabilere Beine zu stellen. Zum anderen sei es gerade angesichts des sich immer stärker abzeichnenden Wettbewerbs um Fachkräfte anzuraten, die High Potentials mit solchen Beteiligungen anzulocken. Gerade für besonders begehrte Kräfte gehe von einer Firmenbeteiligungsoption eine besonders positive Signalwirkung aus.

Die IAB-Studie beruht auf einer repräsentativen Befragung von 16.000 Betrieben. Die kompletten Ergebnisse können Sie im Internet nachlesen (PDF). (Marzena Sicking) / (map)
(masi)