Gutes Benehmen ist wieder "in" – auch im Büro

Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es wieder heraus. Das gilt insbesondere in beruflicher Hinsicht. Weder Kunden noch Kollegen lassen sich gerne mit respektlosen Menschen ein. Wer Erfolg haben will, braucht vor allem eines: gute Manieren.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Wie man sich im Gespräch mit dem Kunden oder einem Kollegen benimmt, kann über Aufträge und Karrieren entscheiden. Denn ob wir wollen oder nicht: unsere Kommunikation basiert nicht nur auf den reinen Fakten, die wir im Gespräch übermitteln, sondern auch auf dem Rahmen. Das sind der Tonfall, der vorhandene oder mangelnde Respekt, das sind die guten oder schlechten Manieren. Das alte Ursache-Wirkung-Prinzip gilt auch im Büro und im Kundengespräch. Dessen sollte man sich jederzeit bewusst sein.

Eine Zusammenarbeit ist ohne eine Beziehung gar nicht möglich. Automatisch ordnen wir die Menschen in Schubladen ein, entscheiden, ob wir sie mögen oder ablehnen. Wer erfolgreich im Beruf sein will, ist darauf angewiesen, dass die Mehrheit ihn annimmt und nicht ablehnt. Das bedeutet nicht, dass Kunden und Kollegen Sie lieben müssen. Aber es bedeutet, dass ihre Kommunikation von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung gekennzeichnet sein sollte. Denn gegenseitiger Respekt ist der Karriere sicherlich förderlich.

Zeigen Sie Ihre Wertschätzung, auch wenn Sie der Chef sind. Ein Mitarbeiter, der sich von Ihnen respektvoll behandelt fühlt, wird gerne für Sie arbeiten. Er wird nicht nur Dienst nach Vorschrift machen. Oder möglichst viel seiner Arbeitszeit mit privaten Belangen verbringen. Hinter Ihrem Rücken über Sie Lästern. Die Gespräche mit Kunden vor allem dazu nutzen, sich für einen anderen Job zu empfehlen. Wie Sie sehen, gibt es sehr viele gute Gründe seine Mitarbeiter mit Respekt zu behandeln. Denken Sie immer daran: Sie bekommen diese Investition in Form von guter Arbeitsleistung und Loyalität zurück.

Überprüfen Sie kritisch Ihre eigenen Vorurteile. Wie gesagt: Der Mensch neigt dazu, andere sofort in eine Schublade zu stecken. Machen Sie sich das immer wieder bewusst und kontrollieren Sie Ihre Gedanken. Denn Respekt vor anderen Menschen zu haben bedeutet auch, ihnen aufgeschlossen, offen und interessiert gegenüberzutreten. Lassen Sie ihren Gesprächspartner zu Wort kommen, hören Sie zu, was er sagt, und bilden Sie sich erst dann eine Meinung über seine Person, sein Anliegen oder seine Probleme. Das tut nicht nur Ihrer Charakterbildung, sondern sicherlich auch Ihrer Karriere gut. Denn ein Kunde wird sofort merken, wenn Sie sich im Grunde nur für Ihren Abschluss und nicht für ihn oder seine Belange interessieren. Vermutlich wird er dann nicht bei Ihnen kaufen wollen. Auch ein Vorgesetzter merkt, ob Ihr Interesse ehrlich ist. Mit einer Show werden Sie es auf der Karriereleiter nicht weit bringen.

Wer sich ernsthaft und ehrlich für andere Menschen interessiert, Ihre Ansichten respektiert und auf diese eingeht, wirkt geerdet, sicher und souverän. Interessanterweise traut man Menschen, die sich so benehmen auch größeres Know-how zu. Und der Kunde will schließlich einen kompetenten Berater. Also denken Sie daran: Respekt vor anderen wirkt sich nicht nur positiv auf die eigene Persönlichkeit aus, sondern meistens auch auf den Kontostand. (Marzena Sicking) / (map)
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