Karriere: Welchen Preis sind Sie bereit zu bezahlen?

Karriere hat ein wenig mit Beziehung und Glück zu tun, doch meistens ist sie das Resultat von harter Arbeit und Opferbereitschaft. Geopfert wird vor allem das Privatleben.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Die meisten Karriere-Ratgeber "singen“ immer das gleiche Lied: Wer nach oben will, muss unbedingt die dazugehörigen Ziele genau definieren. Stimmt. Was die meisten Bücher und Seminare aber vergessen zu erwähnen: man sollte sich auch darüber im Klaren werden, was es kosten wird, diese Ziele zu erreichen.

Denn die große Karriere wird niemand erreichen, der immer nur Dienst nach Vorschrift macht. 60 oder 70-Stunden-Wochen sind hier ebenso die Regel, wie Dauererreichbarkeit auch im Urlaub und Dauereinsatz auch an Wochenenden und an Feiertagen. Dafür "bezahlt" man in der Regel mit Einschränkungen im Privatleben: Es bleibt nicht mehr so viel Zeit, um Freundschaften oder Hobbys zu pflegen, auch macht nicht jeder Partner einen solchen Dauereinsatz mit.

Darüber sollte man sich vorher im Klaren sein und dies gegebenenfalls auch mit dem persönlichen Umfeld absprechen. Denn um Karriere zu machen, müssen Sie Ihre Leistung ständig auf hohem Niveau abrufen können. Schauen Sie sich die besonders erfolgreichen Manager an. Für diese sind die vielen Arbeitsstunden kein Problem, oft scheinen sie aus der vielen Arbeit sogar noch zusätzliche Energie zu ziehen. Das ist der sogenannte "positive Stress“, der motivierend wirken kann.

Wer sich jedoch nicht darüber im Klaren ist, was eine Karriere kosten darf und kosten wird, der wird statt Erfolgs- vor allem Frusterlebnisse sammeln, im beruflichen und natürlich auch im privaten Umfeld.

Wenn Ihnen die Karriere mehr Spaß macht, als ihr Engagement in der Theatergruppe, dann ist es kein Problem, wenn Sie eines Tages feststellen, dass Sie für letzteres keine Zeit mehr haben. Wenn Sie aber nach Feierabend mit der Firma nichts mehr zu tun haben möchten, dann könnte einer der Karriereschritte vielleicht genau der eine zu viel sein, der Ihnen anschließend Probleme bereitet. Und da eine Zurückstufung in der Regel nicht bzw. nicht ohne Gesichtsverlust möglich ist, sollten Sie sich vorher Gedanken darüber machen, was Ihnen wirklich wichtig ist. Nur dann wird es Ihnen gelingen, im entscheidenden Moment die richtige Wahl zu treffen. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)