Konjunktur: Die Erwartungen der IT-Branche sinken

Die konjunkturelle Stimmung in der ITK-Branche ist gut, aber nicht mehr euphorisch. Große Wachstumssprünge erwartet man nicht mehr.

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Von
  • Marzena Sicking

Regelmäßig befragen das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Mannheim und die Wirtschaftsauskunftei Creditreform die "Dienstleister der Informationsgesellschaft" zu ihren geschäftlichen Aussichten und Erwartungen. Der Stimmungsindikator für die ITK-Dienstleister, zu denen die Studienauftraggeber Softwareunternehmen, IT-Diensteanbieter, ITK-Händler und TK-Dienstleister zählen, ist demnach im zweiten Quartal 2011 um 6,5 Punkte gesunken und hat aktuell einen Wert von 59,7 Punkten erreicht. So sind sowohl die Bewertung der aktuellen Lage, als auch die der Geschäftserwartungen deutlich zurückgegangen. So sank der Wert bei der Frage nach der aktuellen Situation um 8,3 auf 55,6 Punkte. Auch die Erwartungen für das dritte Quartal 2011 verschlechtern sich im Vergleich zum Vorquartal und gingen um 4,6 auf 64,1 Punkte zurück.

Interessant: Im Gegensatz zu den ITK-Dienstleistern hat sich die konjunkturelle Situation der wissensintensiven Dienstleister im zweiten Quartal 2011 deutlich verbessert. So stieg der Stimmungsindikator für Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, Unternehmensberater, Architekten, technische Berater und Planer, Unternehmen der Branche Forschung und Entwicklung und Werbefirmen, die im ITK-Umfeld tätig sind, um satte 10,2 auf aktuell 66,5 Punkte. Im Detail betrachtet, sorgen weniger die Aussichten, als vielmehr die aktuell offenbar hervorragende Geschäftslage für gute Stimmung. Dieser Teilindikator stieg um 17,0 Punkte auf einen Wert von 67,7 Punkten. Die Geschäftserwartungen der wissensintensiven Dienstleister sind hingegen nur geringfügig um 2,7 Punkte gestiegen.

Fazit: Die Stimmung in der ITK-Branche und ihrem Umfeld ist nach wie vor gut. Weder bei der aktuellen Geschäftslage noch bei den Geschäftserwartungen für das nächste Quartal hat es große Ausschläge gegeben. Obwohl man also offenbar keinen wirtschaftlichen Boom mehr erwartet, ist die Stimmung gut und sogar noch etwas besser als im vorherigen Quartal. Von Abkühlung des Konjunkturklimas also keine Spur, vielmehr scheint sich die Lage auf einen hohen Niveau stabilisiert zu haben. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)