Weihnachten: Neuer Rekord beim Online-Shopping erwartet

Online-Händler haben allen Grund sich auf Weihnachten zu freuen: Einer Umfrage zufolge sind in den nächsten Wochen Rekordumsätze beim Einkauf im Internet zu erwarten. Besonders beliebt: Elektronikartikel.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Etwa 22 Millionen Deutsche werden in diesem Jahr Weihnachtsgeschenke im Internet kaufen. Das sind 57 Prozent mehr als im Vorjahr und entspricht knapp jedem dritten Bundesbürger ab 14 Jahren. Hinzu kommen weitere 17 Millionen, die Interesse am Online-Kauf von Präsenten haben, aber noch unentschlossen sind. Das ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands Bitkom. Computerspiele, Smartphones, PCs, Flachbild-Fernseher und Digitalkameras stehen ganz oben auf den Wunschzetteln – der ITK- und CE-Handel könnte also der große "Gewinner" im diesjährigen Weihnachtsgeschäft sein.

Vor allem junge Menschen ordern ihre Weihnachtsgeschenke im Netz. In der Altersgruppe von 14 bis 29 Jahren gehen 44 Prozent im Internet auf Shopping-Tour. Auch jeder siebte Senior ab 65 Jahren kauft im Web ein (14 Prozent). Kleinere Unterschiede gibt es zwischen den Geschlechtern: Während 33 Prozent der Männer Präsente im Web ordern wollen, sind es bei den Frauen 29 Prozent. Überdurchschnittlich häufig kaufen Angestellte Weihnachtsgeschenke im Web (41 Prozent), bei den Arbeitern sind es lediglich 29 Prozent.

Wer von dem Boom profitieren will, sollte seinen Kunden aber möglichst viel Sicherheit und Flexibilität beim Bezahlen anbieten. Denn ob der Kunde sich die Ware im Online-Shop nur anschaut oder sie tatsächlich auch bestellt, hängt davon ab, wie sehr er dem jeweiligen Shop vertraut. Das zeigt um Beispiel eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid, die im Auftrag des Kreditkartenunternehmens Visa durchgeführt wurde. So besitzt zwar die Hälfte aller Deutschen eine Kreditkarte, doch nur jeder zweite würde diese auch beim Online-Shopping benutzen – sie fürchten Betrug. Ein Viertel der Befragten geht sogar davon aus, dass ihre Daten bereits beim ersten Online-Einsatz unkontrolliert im Netz verstreut werden. Deshalb kauft die Mehrheit der Kunden am liebsten noch immer auf Rechnung.

Wer aus Interessenten Kunden machen will, sollte deshalb darauf achten, dass er als seriös und kundenfreundlich empfunden wird. Ob ihr Shop das ist, können Sie ermitteln, indem Sie die folgenden Punkte prüfen:

Der Kunde muss Firmenname, Anschrift und Kontaktdaten nicht lange suchen, sondern weiß sofort, mit wem er es zu tun hat und wie er Sie erreichen kann.

Ihre AGB sind nicht "selbstgestrickt", sondern von einem juristischen Experten erstellt und für den Kunden nicht nur leicht zugänglich, sondern auch verständlich formuliert.

Der Kunde wird ausführlich über die Vertragsbedingungen, Garantien und sein Widerrufsrecht informiert, der Produktpreis ist deutlich und aufgeschlüsselt, auch die Versandkostenangaben wurden nicht vergessen.

Sie bieten dem Kunden verschiedene Zahlungsmöglichkeiten an, die entsprechenden Dateneinträge werden ausschließlich über sichere Seiten abgewickelt. Sie nehmen das Thema Datenschutz ernst und informieren genau darüber, was mit den Kundendaten geschieht.

Besonders wichtig vor Weihnachten: Die Lieferzeiten! Amazon & Co. gewinnen den Wettstreit um die Kundenbestellung oft auch deshalb, weil sie eine Lieferung innerhalb von 24h bzw. auf jeden Fall bis zum Heilig Abend garantieren. Was man sich bei den großen Shops ebenfalls abschauen kann, sind die kleinen Psychotricks, die den "Einkaufsdruck" erhöhen: Sonderangebote, Weihnachtsrabatte und andere zeitlich begrenzte Aktionen verführen den Kunden dazu, die Suche nach dem passenden Geschenk abzubrechen und lieber gleich zuzuschlagen.

Übrigens sollten sich Händler über den neuen Einkaufsrausch nicht nur freuen, sondern in den nächsten Wochen lieber auch die eigenen Angestellten im Auge behalten: Wie die internationale ISACA-Studie besagt, verbringt jeder dritte Angestellte in der Zeit vor Weihnachten mehr als einen Arbeitstag damit, im Internet nach Geschenken für Freunde und Familie zu suchen. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)