"Do not Track": Mozilla befĂĽrwortet neuen Datenschutz-Standard

Das Verfahren soll den Verbrauchern das Opt-out aus Werbe-Tracking wesentlich erleichtern.

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Online-Werbenetze setzen Cookies, um Surfer wiederzuerkennen und ihnen maßgeschneiderte Werbung zu präsentieren. Diese können sich dagegen wehren, indem sie die Cookies löschen, das Setzen von Cookies deaktivieren oder ein sogenanntes Opt-out-Cookie setzen lassen, womit sie zeigen, dass sie nicht möchten, dass ihre Schritte im Netz verfolgt werden.

Alle diese Verfahren haben den Nachteil, dass der Surfer von sich aus aktiv werden und sich mit Cookies auseinandersetzen muss. Demgegenüber legt er bei einem relativ neuen Verfahren namens "Do Not Track" nur einmal im Browser-Optionen fest, dass er nicht via Werbung weiterverfolgt werden will. In der Folge sendet der Browser bei jedem Seitenaufruf ein http-Header, das seinen Wunsch signalisiert, nicht verfolgt zu werden. Der schwarze Peter, sich um die Privatsphäre kümmern zu müssen, liegt somit bei der Werbeindustrie.

Auch Alex Fowler, Technology and Privacy Officer der Mozilla-Stiftung, hat sich jetzt für die Technik ausgesprochen. Derzeit wird in der Mozilla-Community diskutiert, ob es in Firefox implementiert wird. Mozilla-Entwickler Michael Hanson erklärt die Technik in seinem Blog.

Auf den ersten Blick erscheint ein Verfahren, das Inhalte nicht aktiv blockiert und auf die Mitarbeit der Werbewirtschaft setzt, wenig Erfolgsaussichten zu haben. Allerdings steht die Werbewirtschaft in den USA unter scharfer Beobachtung der FTC, die sich in einem Positionspapier (PDF-Datei) auch bereits für Do not Track ausgesprochen hat (siehe auch den TR-Artikel dazu). Der Druck der FTC könnte ebenso für die schnelle Umsetzung des neuen Vorschlags sorgen, wie er bereits dazu geführt hat, dass Adobe das Löschen von Flash-Cookies im Browser erleichtert. (jo)