Kommentar zu Locky: Windows ist ein Sicherheits-Albtraum

Entweder der Krypto-Trojaner verschlüsselt die Platte oder Virenscanner und Updates nerven: Wer produktiv arbeiten will, sollte Nägel mit Köpfen machen und Windows endlich den Rücken kehren, findet Fabian Scherschel.

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Windows
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Fabian A. Scherschel

Windows-Anwender leben in Angst: Jeder Klick birgt die Gefahr, das Betriebssystem mit hinterhältigen Viren und Trojanern zu verseuchen. Und dabei könnte alles so viel einfacher sein – Linux ist kostenlos und funktioniert einfach besser. Wer mit seinem Rechner jeden Tag produktiv sein muss, kann es sich eigentlich gar nicht leisten, mit Windows zu arbeiten.

Stündlich werden tausende von Windows-Rechnern verschlüsselt, weil der Anwender auf den falschen Link geklickt hat oder irgendwo ein Update nicht eingespielt wurde. In Krankenhäusern müssen Operationen verschoben werden und hilflose Nutzer zahlen tausende von Euro an Lösegeld für ihre eigenen Daten. Was muss eigentlich noch passieren, bis die drangsalierten Massen ein Einsehen haben und dieser Software-Ruine den Rücken kehren?

Ein Kommentar von Fabian A. Scherschel

Fabian A. Scherschel schrieb von 2012 bis 2018 als Redakteur täglich für heise online und c't, zuerst in London auf Englisch, später auf Deutsch aus Hannover. Seit 2019 berichtet er als freier Autor und unabhängiger Podcaster über IT-Sicherheit, Betriebssysteme, Open-Source-Software und Videospiele.

Klar, man kann und sollte einen Virenscanner einsetzen. Aber mal Hand auf's Herz: Wer gibt dafĂĽr schon gerne Geld aus? Mal ganz davon abgesehen, dass die Scanner oft eigene LĂĽcken mitbringen, ist aktuelle Anti-Viren-Software nicht genug. Ăśberall mĂĽssen Updates eingespielt werden. Im Gegensatz zur komfortablen Paketverwaltung in den meisten Linux-Distributionen ist das bei Windows schon fast ein Vollzeit-Job. Und wenn man wirklich Pech hat, ist die ganze Arbeit dennoch umsonst und der eigene Rechner wird trotz aktuellem Scanner und den ganzen Updates ĂĽber den neuesten Zero Day in Office zum Zombie.

Langsam wird das Windows-Leben ganz schön ungemütlich. Werbe-Popups konnte man ignorieren und beim Banking-Trojaner zeigte sich das Geldinstitut oft noch kulant. Aber Krypto-Trojaner treffen uns da wo's weh tut: In den ungeschützten, nackten, ungebackupten Daten. Microsoft, Adobe, Oracle und die AV-Hersteller beweisen seit Jahren, dass sie diesem Ansturm nicht Herr werden. Es wird Zeit, endlich die Konsequenzen zu ziehen.

Auf Linux laufen meine Spiele langsamer und ich hab keine Kacheln und kein Office mit Kontext-abhängigen Menüleisten. Dafür sind meine Daten sicher und ich kann arbeiten, während die Windows-Nutzer überlegen, wie sie jetzt ganz schnell an die Bitcoins für das Lösegeld kommen. (fab)