Outlook: EU-Parlament blockiert Microsofts neue App wegen Sicherheitsbedenken
Bedienstete des Europäischen Parlaments können ihre Mail-Konten nicht mehr über die Outlook-App abrufen. Die IT-Abteilung hat Microsofts mobilem E-Mail-Client den Zugriff abgedreht – wegen "schwerwiegender Sicherheitsmängel".
Im EU-Parlament stößt Microsofts neue Outlook-App auf wenig Gegenliebe: Die IT-Abteilung hat Mitarbeiter darüber informiert, dass der Zugriff auf E-Mail-Konten mit der iOS- und Android-App ab sofort blockiert wird, wie ein von Netzpolitik.org veröffentlichtes Schreiben zeigt. Dieser Schritt sei erfolgt, um den "Datenschutz und die Vertraulichkeit der Anwender zu gewährleisten", schreibt das Directorate-General for Innovation and Technological Support (ITEC).
Abgeordnete und Mitarbeiter, die die App bereits installiert haben, sollen diese von ihrem Mobilgerät löschen und das Passwort ändern. Details zu den angeführten "schwerwiegenden Sicherheitsmängeln" nennt das Schreiben nicht.
Der Grund für die Maßnahme dürfte aber darin liegen, dass die Outlook-App keinen direkten Kontakt zum E-Mail-Server aufnimmt, sondern die E-Mails über Dritt-Server schleust, um bestimmte Funktionen für Mobilgeräte bereitzustellen, wie beispielsweise Push-Benachrichtigungen. Darüber hinaus speichert die Outlook-App im Zusammenspiel mit bestimmten E-Mail-Diensten, darunter Exchange, auch Benutzernamen sowie Passwort auf den Servern des Anbieters in den USA. Die Outlook-App basiert auf der Mobil-Software Accompli, die Microsoft im vergangenen Dezember aufgekauft hatte. (lbe)