c't 23/2021
S. 144
Wissen
Drohneneinsatz
Bild: Fraunhofer FKIE

Das fliegende Ohr

Rettungsdrohnen der Zukunft orten Hilferufe

Aus der Luft können Drohnen im Katastrophenfall nicht nur Kamerabilder liefern, sondern auch Geräusche exakt orten. Eine KI soll künftig helfen, Hilferufe und Klopfsignale automatisch zu identifizieren.

Von Arne Grävemeyer

D ie International Emergency Drone Organization (IEDO), ein Verein für Drohneneinsätze durch Rettungskräfte, in dem Ersthelfer weltweit ihre Erfahrungen austauschen, gründete sich im Juni 2018. Im IEDO-Jahresbericht 2020 ist viel von Kameraunterstützung durch fliegende Drohnen die Rede, von Infrarotaufnahmen, von Bildstabilisierung und von Flugsuchmustern. Es steht dort aber auch, dass der Einsatz von Mikrofonen auf Rettungsdrohnen heute nicht möglich sei.

Macarena Varela, Forscherin am Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie (FKIE), beweist mit ihren Versuchen derzeit das Gegenteil. Ihre mit Mikrofon-Arrays ausgestatteten Flugdrohnen blenden Wind- und Rotorgeräusche aus und nehmen dann akkurat Signale aus der Umgebung auf. Varelas Entwicklungsziel sind Drohnen, die zum Beispiel in Katastrophengebieten Hilferufe, Klatschen oder Klopfen automatisch erfassen und die Position der Geräuschquelle orten.

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