c't 23/2021
S. 60
Titel
WordPress: Erfolgsgeschichte
Bild: Andreas Martini

Loslegen mit WordPress

Was das Content-Management-System so einzigartig macht

Egal, ob Sie der Welt Bilder Ihrer Katzen präsentieren, Ihrem Unternehmen eine virtuelle Heimstatt bauen oder sogar online Produkte verkaufen wollen – WordPress kanns. Das Content-Management-System ist vielfältig anpassbar und eine riesige Nutzer- und Entwicklergemeinde steht dahinter. Diese Artikelstrecke macht den Einstieg zum Kinderspiel

Von Jo Bager

Ein Content-Management-System (CMS) dient dazu, die Inhalte, das Layout und die Funktionen einer Website zu verwalten. Das mit Abstand beliebteste CMS ist WordPress. Mehr als 40 Prozent der Websites, die die Web-Vermesser von w3techs.com analysieren, setzen es ein. Das System ist zwar (immer noch) das Mittel der Wahl vieler Blogs, aber längst nicht mehr nur in dieser Nische zu Hause: WordPress steht hinter so riesigen Websites wie dem Tech-Magazin Techcrunch (techcrunch.com), Microsoft News (news.microsoft.com) oder der Homepage des Rolling Stone Magazine (rollingstone.com).

2004 hatte der Web-Entwickler Matt Mullenweg die erste stabile Version von WordPress herausgebracht, ursprünglich als dediziertes Blog-System. Dass das CMS heute so dominant ist, hat mehrere Gründe. So hat Mullenweg erstens schon 2005, also relativ früh, einen kostenpflichtigen WordPress-Hosting-Dienst gestartet (wordpress.com), auf dem jedermann auch heute noch WordPress-Präsenzen aufsetzen kann. Das ermöglicht auch technischen Laien einen einfachen Einstieg und der direkte Kontakt zu Kunden war sicherlich ein guter Wegweiser für die Weiterentwicklung von WordPress.

Die Software selbst blieb und bleibt – zweitens – kostenlos und als Open Source verfügbar. Dafür steht eine US-amerikanische gemeinnützige Stiftung ein, der Mullenweg vorsteht. Diese WordPress Foundation betreibt unter anderem wordpress.org (nicht .com), das Zuhause der Software. Drittens wurde WordPress konsequent weiterentwickelt. Zu den Blog-Funktionen kam etwa die Unterstützung statischer Seiten hinzu, die klassische Websites erst möglich machte.

Bei den Funktionen wurde – viertens – schon sehr früh auf Benutzerfreundlichkeit geachtet, wodurch WordPress zum Beispiel recht einfach zu installieren ist. Vor allem aber war der Funktionsumfang von WordPress – fünftens – schon seit ziemlich frühen Versionen durch Plug-ins erweiterbar und auch das Aussehen lässt sich bereits seit Langem mit Themes anpassen. So ist WordPress nach und nach zu einer Plattform gewachsen, mit Abertausenden Themes und fast 60.000 Plug-ins.

Ein gewaltiges Ökosystem

Rund um WordPress ist eine riesige Biosphäre entstanden: Sie finden in den Plug-in- und Theme-Verzeichnissen nicht die gewünschte Funktion, den passenden Look? Sie haben ein technisches Problem, Ihre WordPress-Site ist zum Beispiel zu langsam? Kein Problem, es finden sich für alle Bedürfnisse und Anwendungsfälle massenhaft Designer und Entwickler, die sich auf WordPress spezialisiert haben.

Auch die großen Webhoster kamen nicht umhin, auf den Zug aufzuspringen und Ihren Kunden WordPress direkt und möglichst einsteigerfreundlich anzubieten – obwohl sie damit ihren eigenen Website-Baukästen Konkurrenz machen. Falls Sie in Betracht ziehen, für Ihre Website einen solchen Baukasten zu nutzen, sollten Sie auf jeden Fall zunächst ein gehostetes WordPress-Angebot ausprobieren. Diese sind ab ein paar Euro im Monat zu haben und bieten oft mehr als die geschlossenen Systeme einzelner Hoster. Und wenn Ihnen Ihr aktueller Hoster nicht zusagt, können Sie mit WordPress – sechstens – Ihre Website-Inhalte mitnehmen und recht leicht zu einem anderen Wordpress-Hoster umziehen.

Ganz ohne Einarbeitung geht es zwar auch bei WordPress nicht, aber dank der aufgeräumten Bedienoberfläche kommt man schnell zu brauchbaren Ergebnissen. Dabei soll Ihnen der Artikel auf der nächsten Seite helfen. Im Beitrag ab Seite 68 stellen wir Ihnen einige vielfältig einsetzbare und schicke Themes vor und beschreiben, woran Sie gute Themes erkennen. Und der Artikel ab Seite 72 präsentiert Ihnen eine Auswahl besonders nützlicher Plug-ins. (jo@ct.de)

Mit der aufgeräumten Bedienoberfläche von WordPress kommen auch Menschen zurecht, die nicht fließend CSS und HTML sprechen.

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