c't 10/2022
S. 32
Titel
E-Autos: Wallboxen
Bild: Andreas Martini

Steckdosen-Kraftstoff

E-Autos daheim günstig und sicher laden

Die weitaus meisten E-Auto-Besitzer laden ihr heilig’s Blechle am heimischen Stellplatz. Doch E-Autos haben wenig mit haushaltsüblichen elektrischen Verbrauchern gemein: Bei allzu hemdsärmeligem Vorgehen drohen Kabelbrände. Wir geben Hilfestellung bei der Steckdosenplanung.

Von Clemens Gleich

Batterieelektrische Fahrzeuge haben sich als mögliche Verbrennungsmotor-Alternative behaupten können, weil es für sie bereits Infrastruktur gab: Wechselstrom liegt in Autofahrernationen fast in jedem Gebäude. Deshalb besitzt praktisch jedes E-Auto ein Onboard-Ladegerät, das diesen Wechselstrom nutzen kann.

Der wichtigste Aspekt beim Laden daheim ist die Sicherheit der elektrischen Anlage: Privathaushalte betreiben üblicherweise keine mit einem E-Auto vergleichbaren Verbraucher. Ein großes E-Auto kann nach einer Tour über acht Stunden lang 11 kW Drehstrom saugen. Am Schuko-Stecker geladen (bis 3,7 kW) verdreifacht sich die Ladezeit. Solche Dauerströme zieht keine Heizung und kein Herd, so etwas passiert sonst nur in der Industrie. Bei dauerhaft hohen Übertragungsleistungen rächen sich kleinste Fehler der Verkabelung: Ein Übergangswiderstand erzeugt über Stunden Hitze, die wiederum diesen Widerstand erhöht. Irgendwann in der Nacht hat sich genug Hitze für einen Brand akkumuliert.

Kommentare lesen (11 Beiträge)