Make Magazin 6/2016
S. 26
Reportage
Aufmacherbild
Greifer und Messroboter von The Mindfactory

Roboter-Olympiade

Wer erfolgreich einen eigenen Roboter baut und programmiert und sich im Wettkampf gegenüber den anderen Teams durchsetzt, darf dieses Jahr zum Finale nach Neu-Delhi und 2017 nach Costa Rica. Vier Teams berichten von ihren Erfahrungen und Strategien.

Die World Robot Olympiad (WRO) ist ein internationaler Roboterwettbewerb für Jugendliche, der es sich als Ziel gesetzt hat, 8 bis 19-Jährige für Ingenieurs- oder IT-Berufe zu begeistern. Die WRO entstand im asiatischen Raum, wurde jedoch schnell auch in Europa und dem Rest der Welt beliebt. Je nach Interessensfeld und Alter gibt es verschiedene Kategorien. Die zwei bis drei Personen großen Teams können sich dabei entscheiden, ob sie zwei Fußballroboter bauen wollen, welche anschließend gegen andere Roboter antreten („Football-Category“) oder einen, der Aufgaben auf einem Spielfeld erledigt („Regular-Category“). Dabei ist zu beachten, dass alle verwendeten Materialien, inklusive der Elektronik und der Software, von Lego sein müssen. Wer sich nicht darauf beschränken möchte, kann eine eigene Forschungsarbeit zu einem vorgegebenen Oberthema präsentieren. Obwohl hierbei die zentrale Steuerung ebenfalls von einem Lego-Mindstorms Roboter übernommen werden muss, können die Teams ihrer Kreativität freien Lauf lassen und für ihr Projekt auch andere Materialien verwenden. Eine weitere Regel bei der WRO besagt, dass man an dem eigentlichen Wettbewerbstag keinen fertigen Roboter, sondern lediglich einzelne Lego-Teile mitbringen darf. Diese Regel wurde aus der Erfahrung anderer Wettbewerbe eingeführt, wo oftmals besonders bei jüngeren Teilnehmern motivierte Coaches und Eltern die Roboter ihrer Kinder gebaut und auch programmiert haben. Die ganz unterschiedlichen Erlebnisse und Lösungsstrategien von vier Teams aus Deutschland zeigen, wie vielfältig solche Wettkämpfe sind.

Controll-Modul Mindstorm NXT und der (verbaute) Nachfolger EV3, die von Lego als programmierbarer Stein/Brick bezeichnet werden.

Wir traten dieses Jahr zum vierten Mal in der Regular-Category an. Dabei mussten wir einen Roboter bauen, welcher auf einem Spielfeld maximal zwei Minuten Zeit hat, Aufgaben zu lösen. Das Thema dieses Jahres lautet „Rap The Scrap – Roboter reduzieren, verwalten und recyceln Müll“. In unserer Alterskategorie muss der Roboter vier verschiedene, farblich markierte Arten von Müll in ihren gleichfarbigen Sammelbehältern finden, die Sammelbehälter sortieren und den Müll in die passenden Recyclingcontainer bringen.