Make Magazin 1/2020
S. 6
Leserforum

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3D-Drucker statt Lasercutter

3D-Drucker-Vitrine, Make 3/18, S. 114

Wer eine 3D-Drucker-Vitrine baut, hat nicht unbedingt einen Lasercutter, aber auf jeden Fall einen 3D-Drucker – deshalb hat Anne Reich unsere Vorlage für das Arduino-Gehäuse in der Vitrine für den 3D-Druck modifiziert. Vielen Dank dafür!

Ich habe die im Heft beschriebene 3D-Drucker-Vitrine in leicht abgewandelter Form nachgebaut. Da ich keinen Lasercutter besitze, habe ich basierend auf Ihrer Vorlage für das Gehäuse des Arduino samt Multi-Function-Shield ein 3D-Modell erstellt und dieses gedruckt. Es ist jetzt auf Thingiverse frei verfügbar:

Anne Reich

Sicher statt effizient

„Making Time“, Effizienter in der Werkstatt arbeiten, Make 5/19, S. 94

Effizienz ist das eine, aber die Arbeitssicherheit sollte nicht darunter leiden. Das freihändige Kürzen der Schraube mit Akkuschrauber und Sägeblatt kann man keinem verbieten, aber dies noch als effizient anzusehen, finde ich schon etwas haarsträubend. Die Zeitung wird von allen Altersklassen gelesen, und es ist schön, wenn sich auch junge Menschen dafür begeistern können. Damit diese Leute auch später noch Projekte mit zehn Fingern, zwei Augen und ohne Blessuren fertigstellen können, sollte man auch ein bisschen in Richtung sicheres Arbeiten denken und gewisse Praktiken nicht erwähnen. Es passieren auch so schon genug Unfälle im Privatbereich.

Andreas Baumgarten

Besen-Recycling

Feuerwerksraketen-Startrampe, Make 6/19, S. 48

Es müssen nicht immer neue Metallprofile sein – ein alter Besen macht sich als Raketenstartrampe ebenfalls nützlich.

Anbei ein Foto meiner Interpretation der Feuerwerksraketen-Startrampe. Gebaut aus einem altem Stubenbesen, bei dem die Borsten ihren Dienst getan hatten. Die alten Borsten habe ich mit einem großen Seitenschneider rausgehebelt. An den Enden noch zwei Holzleisten für einen sicheren Stand befestigt – und fertig. Nach vielen gebastelten Startrampen bin ich mit dieser äußerst zufrieden. Wie man auf dem Foto vielleicht erkennen kann, ist sie seit mehreren Jahreswechseln im Einsatz. Ich wünsche ein erfolgreiches neues Jahr 2020 mit vielen neuen Ideen!

Dirk Schmiedel

Niemand ist schuld

Sichtbar sein, Editorial in Make 6/19, S. 3

Liebe Frau Hansen, im Grunde haben Sie Recht, aber … In Ihrem Editorial und auch in vielen anderen Artikeln zum Thema Frau und Technik kommt bei mir immer der Eindruck auf, als sei hier jemand Schuld an diesem Dilemma. Ich denke das nicht. Ich habe in den 80er Jahren Elektrotechnik studiert. Wir waren circa 250 Erstsemester – davon eine Frau. Und ich bin sicher, dass niemand verhindert hat, das mehr Frauen sich bei der E-Technik einschreiben.

Das Gleiche heute: Meine Frau arbeitet am hiesigen Lehrstuhl für Physik. Etwa 60–70 Studenten, davon weniger als 5 Frauen. Also, Frauen, traut euch! Ich bin fest davon überzeugt, niemand hindert euch!

Andreas Remane

Ich sehe das Problem in einer größeren Schieflage, was leider sehr viel schwerer zu korrigieren ist, als wenn es einen Schuldigen gäbe. Jede einzelne Ingenieurin, die ich kenne, hat Vorfälle erlebt, in denen ihre Fähigkeiten als (zukünftige) Ingenieurin explizit abgewertet wurden, weil sie eine Frau ist. Die Meisten sprechen über diese Erlebnisse nicht mit Männern und viele sagen zunächst, sie hätten nie Benachteiligungen erlebt. Aber im Laufe einer Diskussion fallen dann doch jeder Geschichten ein. Jedes Mal. Inzwischen ist übrigens wissenschaftlich erforscht, dass Eltern und Lehrkräfte in westlichen Ländern die technisch-mathematischen Fähigkeiten von Jungen und Mädchen entlang von Geschlechtervorurteilen einschätzen, statt anhand ihrer tatsächlichen Leistungen. (Helga Hansen)

Genderwahn verhindert Normalität

So lange, wie Frau immer wieder auf ihre Sexualität schaut und dem Genderwahn huldigt, wird sich keine Normalität einstellen. Und eine zahlenmäßige Gleichheit ist vielleicht mathematisch interessant, aber als Quotenfrau oder Quotenmann möchte sicher niemand qualifiziert werden. Meiner Ansicht nach werden wir es erst „geschafft“ haben, wenn man das eigene Geschlecht nicht mehr betont, sondern endlich akzeptiert, dass Menschen unterschiedliche Fähigkeiten und Talente haben, die allermeisten davon unabhängig vom Geschlecht. Also, liebe Genderinnen, schaut doch nicht immer nur auf Eure Hormone, schaut lieber auf Eure Profession!

Johannes Bormann

Ich weiß leider nicht ganz, worauf Sie sich beziehen, denn ich habe in dem Editorial weder meine Sexualität noch die meiner Kolleginnen und Kollegen erwähnt. Und ob Sie homo-, bi- oder heterosexuell sind: Sie dürfen lieben, wen Sie wollen. Falls Sie sich dafür interessieren, wie das westliche Geschlechterklischee von Technik als Männersache bewusst geprägt wurde, empfehle ich Ihnen die Bücher „The Computer Boys Take Over“ von Nathan Ensmenger und „Programmed Inequality“ von Mar Hicks, die auch in Deutschland erhältlich sind. (Helga Hansen)

Einen kurzen Überblick finden Sie auch online unter:

Mut zur Fräse

Gratulation zur dritten Redakteurin! Von Eurem Editorial zu den unsichtbaren Makerinnen in der neuesten Ausgabe fühle ich mich angesprochen. Auch ich habe es in meinen Fräsenbau-Workshops bei CNC14 fast nur mit Männern zu tun und nur selten mit Teilnehmerinnen, obwohl ich mir erhofft hatte, dass ich Frauen Mut machen würde, sich an das Fräsenthema heranzutrauen.

Birgit Hellendahl