Make Magazin 3/2020
S. 94
Workshop
Aufmacherbild

Hardware steuern mit TouchOSC

Mit der preiswerten App TouchOSC und dem zugehörigen Editor lassen sich im Handumdrehen komfortable Bedienoberflächen für Smartphones und Tablets erstellen. Als Brücke zur realen Welt dient uns ein ESP8266, der die Touch-Befehle nicht nur empfängt, sondern auch Messwerte oder Schalterstellungen an das Mobilgerät zurückübermitteln kann.

Das „Open Sound Control“ (OSC) ist ein nachrichtenbasiertes Netzwerkprotokoll, das an der University of California in Berkeley eigentlich zur Steuerung von Musikinstrumenten und Bühnenlichtsteuerungen entwickelt wurde und im Umfeld der Desktop-Musikproduktion bereits eifrig verwendet wird, ebenso von vielen Open-Source-Programmen. Seine Verbreitung verdankt es unter anderem dem einfachen Nachrichten-Aufbau, den man jedem mittelmäßigen Mikrocontroller beibringen kann. Die Anwendung von OSC beschränkt sich dabei keineswegs auf die Musikelektronik – was wir in diesem Beitrag auch ausnutzen.

Prinzipiell steht dem OSC-Anwender die Auswahl des Übertragungsprotokolls (und auch des Mediums) frei, bei Drahtlos-Anwendungen über IP-Netze wie im heimischen WLAN hat sich aber UDP (User Datagram Protocol) durchgesetzt. Das ist ein besonders einfaches und schnelles, aber auch ungesichertes und „verbindungsloses“ Protokoll: Ein Sender weiß also (im Unterschied zu TCP) nicht, ob eine Message den Empfänger auch erreicht hat.