MIT Technology Review 4/2021
S. 16
Digitalisierung
Mikrotasks und Flow

Mit Mikrotasks besser in den Flow

Arbeit wird kleinteiliger, unsere Aufmerksamkeitsspanne kürzer. Die Pandemie hat diese Entwicklung noch verstärkt. Mikrotasks und neue Technologien sollen uns in Zukunft dabei helfen, unsere Arbeit sinnvoll zu strukturieren und das Gehirn zu entlasten – um Zeit für die wichtigen Dinge zu schaffen. Kann das gelingen?

Von Eva Wolfangel

Das Bild ist zu schön: Die Programmiererin sitzt im Cafe, schlürft gedankenverloren an ihrem Kaffee, lässt nebenbei die Finger über die Tasten fliegen, taucht erst nach drei Stunden wieder auf und geht mit einem seligen Lächeln nach Hause. Feierabend! Richtig was geschafft, und das ganz mühelos. Nur: so läuft es eigentlich nie. Viele kreativ Arbeitende – Forscher, Programmiererinnen, Künstler – träumen vom Flow. Diesem Zustand, in dem man Zeit und Raum vergisst, vertieft in die Arbeit, und irgendwann mit dem befriedigenden Gefühl auftaucht, wirklich was geschafft zu haben.

Doch es gibt kein Patentrezept, ihn zu erreichen. Im Gegenteil: Wir scheinen uns immer weiter von diesem Zustand zu entfernen. Aktuelle Studien (u.a. DOI: 10.1145/3173574.3173666) zeigen, dass die durchschnittliche Zeitspanne abnimmt, in der wir uns am Stück konzentrieren können – weil wir unterbrochen werden oder uns selbst unterbrechen.