MIT Technology Review 4/2021
S. 76
Ausbildung
MINT-Initiativen
Bei „Coaching4Future“ schlüpfen Jugendliche in die Rolle von Start-up-Gründern. 
Foto: Baden-Württemberg Stiftung gGmbH

Die MINTmacher

fabUNITY, Open Roberta, MAKEitREAL – so heißen außerschulische MINT-Initiativen. Was machen sie anders als die Schulen?

Von Boris Hänßler

Lehrer und Lehrerinnen haben verschiedene Möglichkeiten, Schülern den Mikrocontroller „Calliope mini“ vorzustellen. Sie können ihn auf den Tisch legen und erklären, welches Bauteil welche Funktion hat. Oder sie können auf eine Topfpflanze am Fenster zeigen und fragen: „Wie könnte man erfahren, ob diese Pflanze genug Licht abkriegt?“

Ob in Theorie oder Praxis erklärt – es braucht dafür gut ausgebildete Lehrkräfte, und die sind rar. Eine Studie von Bildungs­forscher Klaus Klemm und der Deutschen Telekom Stiftung ergab, dass derzeit nur ein Drittel der benötigten MINT-Lehrkräfte ausgebildet werden. Zahlreiche Initiativen von Vereinen und Unternehmen wollen diese Lücke schließen. Sofern die Wirtschaft dahintersteht, darf man annehmen, dass diese Nachhilfekurse wirtschaftlichen Interessen dienen. Trotzdem haben sie ihre Berechtigung, da Schulen die Vielfalt der Berufsfelder nicht vermitteln können und oft zu weit vom Alltag der Kinder entfernt sind.