MIT Technology Review 1/2023
S. 68
Report
Pandemien
Chinesische Covid-19-Patienten mussten 2020 teilweise in provisorischen Krankenhäusern wie hier in Wuhan behandelt werden.
Chinesische Covid-19-Patienten mussten 2020 teilweise in provisorischen Krankenhäusern wie hier in Wuhan behandelt werden.
Foto: picture alliance/EPA-EFE

Klappt es beim nächsten Mal besser?

Es gibt mittlerweile genug Werkzeuge, um Pandemien einzudämmen. Es fehlt allein an staatlichem Interesse und an Finanzierung.

Veronika Szentpétery-Kessler

Zwar ist die Covid-19-Pandemie noch nicht vorbei, trotzdem richten viele Experten ihren Blick bereits wieder in die Zukunft. Sie suchen nach den nächsten und übernächsten globalen Bedrohungen durch Viren oder Bakterien und versuchen, unsere Strategien gegen sie zu verbessern. Denn dass weitere Pandemien auf uns zukommen, gilt als sicher. Nur wann genau und was genau auf uns zukommt, weiß derzeit niemand.

Eine gute Pandemievorsorgestrategie braucht also viele Augen, die gezielt dort hinschauen, wo die Gefahr am größten ist. Deshalb ist es wichtig, Tierreservoirs zu erforschen, aus denen Tiererreger auf den Menschen übergehen können, das sogenannte Spillover. Je besser die Erreger der Tierwelt bekannt sind, desto einfacher ist es, Gefahren früh zu erkennen und Ausbrüche schnell einzudämmen. Parallel sind Strukturen nötig, die ein schnelles, international koordiniertes Infektionsmanagement gewährleisten – besonders im globalen Süden. Noch sind die Fehler der Coronapandemie frisch. Neu gegründete Forschungsinstitute für Tierviren, Überwachungstools auf Basis von Künstlicher Intelligenz, Vorhersagemodelle für Spillover-Kandidaten und neue Ansätze des Umweltmanagements wecken die Hoffnung, dass es bei der nächsten Pandemie besser laufen wird.