Canon 4000D gegen Nikon D3500 im Test: Das taugen die Günstig-DSLR

Seite 3: Messwerte: Bildqualität von Canon 4000D und Nikon D3500 unter der Lupe

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Im Labor zeigen die Kameras unauffällige Messwerte. Die Nikon D3500 startet beim Rauschverhalten wie die Vorgängerin bei ISO 100 mit einem Visual Noise von 1,8. Werte bis 0,8 stehen dabei für weitgehende Rauschfreiheit, Werte bis zwei für einen geringen, Werte bis drei für einen mäßig und Werte über drei für einen deutlich störenden Rauscheindruck. Für eine Spiegelreflexkamera mit APS-C-Sensor ist ein VN von 1,8 bei ISO 100 ein ungewöhnlich hoher Wert. Die Canon EOS 4000D startet beispielsweise mit einem besseren VN von 0,9. Tatsächlich haben wir dieses Verhalten öfter bei Nikon-Kameras bei niedrigen Empfindlichkeiten beobachtet.

Auf das Bildergebnis wirken sich diese Messwerte nicht negativ aus. Auffällig ist dabei außerdem, dass die D3500 bei höheren ISO-Zahlen sehr stabil bleibt, während die 4000D schneller nachgibt. Ab ISO 800 liegen die Konkurrentinnen gleichauf. Beim gemessenen Dynamikumfang begegnen sich die beiden mit 10 Blendenstufen ebenfalls auf Augenhöhe.

Nikon D3500 gegen Canon 4000D: ISO-Vergleich (7 Bilder)

c't Testszene im Überblick

Bei niedrigster Empfindlichkeit zeigt die D3500 einen sehr natürlichen Look, der die Strukturen und Details unserer c't Testszene plastisch widergibt. Die 4000D belichtet etwas großzügiger, fällt aber schon durch einen "gerechneten" Bildlook auf, der manche Strukturen etwas überschärft und andere wie die Malpalette unserer Testszene weicher zeichnet. Mit dieser Ausgangslage entwickeln sich die beiden Kameras konstant fort. Spätestens ab ISO 1600 verschwinden die meisten Strukturen in der 1:1-Ansicht aus den JPEGs – zurück bleiben glattgerechnete Flächen. Die 4000D wirkt dabei immer eine Nuance weicher. Der Gesamtbildeindruck bleibt aber weiterhin plastisch. Ab ISO 3200 müssen Fotografen mit farbigen Artefakten rechnen, das Bild wird insgesamt "krisseliger".

Großen Einfluss auf die ausgegebene Bildqualität haben die Objektive. Einsteiger-Modelle wie D3500 und 4000D werden häufig im Kit mit einem einfachen Zoomobjektiv verkauft, das einen universellen Brennweitenbereich abdeckt. In diesem Fall sind das etwa 28 bis 80 Millimeter (kleinbildäquivalent).

Tatsächlich bieten beide Objektive für den Start eine gute Basis. Sie haben aber auffällige Schwächen. In Weitwinkelstellung verzeichnen sie recht stark, dazu kommen deutlich hervortretende Farbsäume. Der "Offenblendenlook" bei f/3.5 ist außerdem vergleichsweise weich und auch im Telebereich neigen die Objektive zu einem faden Bildlook. Wer das Potenzial der beiden Kameras voll ausnutzen möchte, wird nicht darum herumkommen, sich nach einer weiteren Optik umzuschauen.

Nikon D3500 gegen Canon 4000D: Beispielbilder (17 Bilder)

Canon EOS 4000D mit Kit-Objektiv bei 32 mm, f/4.5, 1/3 s, ISO 100

Ein Preistipp wären die 50-Millimeter-Brennweiten für die großen Spiegelreflexschwestern mit Vollformatsensor. Das Nikon AF-S NIKKOR 50 mm 1:1,8G kostet um die 200 Euro, das Canon EF 50mm 1:1.8 STM gibt es für etwa 100 Euro. Der Bildwinkel entspricht an den APS-C-DSLR in etwa 26 Grad wie ihn auch moderate Teleobjektive haben. Deshalb eignen sich beide auch dank ihrer hohen Lichtstärke ausgezeichnet für Porträtaufnahmen vor angenehmer Hintergrundunschärfe.

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