Canon Speedlite 470EX-AI im Test: Blitzen mit künstlicher Intelligenz

Angewandte künstliches Intelligenz in der Fotografietechnik. Canon probiert mit dem Speedlite 470EX-AI den Sprung in die Zukunft und wir zeigen, ob das gelingt.

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Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Markus Hofstätter
Inhaltsverzeichnis

Systemblitze erfordern erweitertes Fotowissen und viel Erfahrung im Umgang mit ihnen, um sofort eine korrekte Belichtung zu erzielen. Funktionen wie TTL oder HSS erleichtern das Arbeiten mit den Geräten. Canon will mit dem Speedlite 470EX-AI weitere Unterstützung beim indirekten Blitzen bieten. Wir haben den Blitz getestet.

A I – die beiden Buchstaben stehen für Auto Intelligent und diese „Intelligenz“ verwendet der Systemblitz Speedlite 470EX-AI bei der AI-Bounce-Funktion (AI B). Stellen Sie sich die Funktion wie eine erweiterte ETTL-Funktion vor. Bei ETTL wird vor dem Hauptblitz ein kleiner Messblitz gesendet, um zu bestimmen, wie viel Leistung der Hauptblitz für eine korrekte Belichtung benötigt. Beim AI B wird neben einem Messblitz auch die Ausrichtung des Blitzkopfes mitberücksichtigt. Das bedeutet, dass vor der Belichtung der Blitzkopf vollautomatisch in verschiedene Positionen bewegt wird und Testblitze abfeuert. Dabei misst der Blitz die Entfernung zum Objekt und entscheidet daraus den Bounce-Winkel.

Mehr Infos

Die wichtigsten Begriffe kurz erklärt:

  • Bouncen: indirektes Blitzen
  • Bounce-Winkel: der Winkel, in dem der Blitz angewinkelt wird und an die Decke oder Wand blitzt
  • TTL: Blitzbelichtungsmessung durch das Objektiv
  • ETTL: wie TTL, nur dass vorher per Messblitz geprüft wird, ob die Belichtung stimmt
  • HSS: High Speed Synchronisation - Blitzen bei kurzen Belichtungszeiten
  • AI B: Auto Intelligent Bounce - die automatische Intelligenz nutzt ETTL und verändert dabei die Ausrichtung des Blitzkopfes für die Ausleuchtung
  • Slave Blitz: Blitz, der über einen Masterblitz synchronisiert wird. Dabei kann ein Master mehrere Slaves steuern.
  • RT: Funkblitzauslöser
  • Die Blitzleitzahl: Die Leitzahl sagt aus, bis zu welcher maximalen Entfernung das Objekt richtig belichtet wird. Das ist nicht ganz fix, sondern abhängig von Bedingungen wie Blende, Reichweite und ISO. Sie können die Reichweite des Blitzes anhand der Formel Reichweite = Leitzahl / Blende berechnen. Für die Leitzahl 47 bedeutet das, dass Sie bei ISO 100 und einer Blende f/4.0 ein Objekt in einer maximalen Entfernung von 11,75 Metern noch korrekt belichten können. Dabei leuchtet der Blitz nur den Bildausschnitt eines 105-Millimeter-Objektivs aus.

Canons AI-Blitz im Detail

Besonders auf Veranstaltungen sind sie manchmal auf einen Blitz angewiesen. Dunkle Event-Locations oder Mischlicht verlangen nach einer besseren Lichtquelle.