Die Objektive Fujifilm XF56mm F1.2 R mit und ohne APD im Vergleich

Fujifilm bietet sein lichtstarkes 56-Porträt-Objektiv in zwei Versionen an. Das APD-Modell soll bei sonst gleichen optischen Eigenschaften ein besonders weiches Bokeh erzeugen. Wir vergleichen beide Ausführungen in Labor und Praxis.

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Von
  • Peter Nonhoff-Arps

So wirkt das Apodisationsfilter im Fujinon XF56mm F1.2 R APD.

(Bild: Fujifilm)

Lichtstarke 85-Millimeter-Objektive gehören als leichte Telebrennweiten zur Standardausrüstung vieler Fotografen. Sie schätzen vor allem das Bokeh solcher Optiken – vor allem bei offener Blende. Zudem zeigt sich im Bokeh, also der Unschärfe des Hintergrunds, der besondere Charakter eines Objektivs. Für sein X-System bietet Fujifilm in diesem Brennweitenbereich zwei nahezu identische Objektive an: das Fujinon XF56mm F1.2 R und das Fujinon XF56mm F1.2 R APD. Die 56mm-Brennweite erzeugt am APS-C-Sensor den gleichen Bildausschnitt wie ein 85-mm-Objektiv beim Kleinbildformat.

Rein äußerlich sind beide Objektive bis auf die Beschriftung identisch. Im Innern besitzt die APD-Version ein sogenanntes Apodisationsfilter (APD-Filter), mit dessen Hilfe "man einen besonders weichen Übergang vom hohen Schärfeeindruck in der Fokusebene in den Bereich der Unschärfe vor und hinter der Fokusebene erzielen" möchte. Es soll laut Fujifilm keine Auswirkung auf die Bildschärfe haben. Der Unschärfebereich soll jedoch merkich weicher sein als bei der Standardversion. Wohl aber schluckt der Filter Licht, zumindest im Bereich Offenblende bis f/5.6, sodass die effektive Blendenöffnung etwas geringer ausfällt. Bei f/1.2 soll die effektive Blende f/1.7 betragen, bei f/2.8 noch f/3.0. Beim Fotografieren macht sich das durch eine etwas längere Belichtungszeit bemerkbar. An der c't-Testszene beträgt der Unterschied bei f/1.2 1/800 s (Standard) zu 1/450 s (APD) oder bei Blende f/2.8 1/180 s zu 1/150 s (APD).

Fujifilm Fujinon XF56mm F1.2 R APD, c't-Testszene (4 Bilder)

Die gelben Rahmen in der c't Testszene kennzeichnen die Detailauschnitte der folgenden Testbilder
(Bild: Peter Nonhoff-Arps)

Wir haben beide Objektive an der Fujifilm X-T2 sowohl im Labor als auch im Praxisbetrieb getestet. In unserem Testlabor haben wir zum einen die Schärfe bei unterschiedlichen Blendenstufen untersucht und zum anderen Aufnahmen von unseren Testszenen gemacht. An der c't-Testszene können wir ebenfalls den Schärfeeindruck beurteilen, bei unserem Bokeh-Aufbau vergleichen wir den Schärfebereich mit dem unscharfen Hintergrund. Darüber hinaus sind wir mit den Objektiven nach Draußen gegangen, um unterschiedliche Bokeh-Situationen mit beiden Optiken bei unterschiedlichen Blenden abzulichten.