Kurztest: Sony SLT-A77 II mit DT 16-50 mm F2,8 SSM

Seite 2: Messwerte und Bildkritik, Fazit

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Die Messwerte der A77 II sind auf Augenhöhe zu den direkten Konkurrenten von Nikon und Canon. Das Signal-Rauschverhältnis bei ISO 100 liegt bei guten 62. Der Visual Noise (VN), das subjektiv wahrnehmbare Rauschen, startet mit 1. Dabei stehen Werte bis 0,8 für weitgehende Rauschfreiheit, Werte bis zwei für einen gering, Werte bis drei für einen mäßig und Werte über drei für einen deutlich störenden Rauscheindruck. Zum Vergleich: Die 70D von Canon erreicht bei niedrigster Sensorempfindlichkeit einen VN von 1,1, Nikons D7100 bleibt mit 0,9 unter der 1er-Marke.

Sony A77 II: ISO-Reihe (9 Bilder)

c't-Testszene bei ISO 100

Sony SLT-A77 II mit SAL1650 bei 35 mm (APS-C), f/8.0, 1/10 s, ISO 100

Mit zunehmender Empfindlichkeit verschlechtern sich die Rauschwerte der A77 II nur leicht und bleiben auf einem vergleichsweise hohen Niveau, was man unseren Testszenenbildern auch ansieht. Das dürfte unter anderem Sonys Bionz-X-Prozessor geschuldet sein, der eine selektive Rauschunterdrückung beherrscht. Allzuweit über einem ISO-Wert von 1600 sollte man aber auch die A77 II nicht unbedingt betreiben.

Vergleich Sony A77 II mit Canon 70D bei ISO 3200

Auch die Auflösungsmessung bewegt sich auf einem entsprechend hohen Niveau. So löst die Kamera mit dem 16-50er mit durchgehender Blende f/2.8 bei Weitwinkel, ISO 100 und f/8.0 etwas mehr als 1740 Linienpaare pro Bildhöhe auf, möglich wären 2000 Lp/Bh. In den Ecken schafft sie noch gut 1630 Lp/Bh. Bei ISO 1600 kommt die A77 II mit diesen Einstellungen und diesem Objektiv auf 1609 Lp/Bh im Zentrum und auf 1424 Lp/Bh in den Ecken. Das entspricht immer noch 80 beziehungsweise 70 Prozent der möglichen Sensorauflösung.

Sony A77 II mit SAL1650: Schärfentiefe-Reihe (7 Bilder)

f/2.8

Doch von dem APS-C-Spitzenmodell dürfte wohl jeder eine solide Bildqualität erwarten. Was die A77 II ausmacht, ist ihre Schnelligkeit. In ihrer Klasse muss sie sich mit Canon 70D und Nikon D7100 messen und die legen mit einer Autofokus-Auslöseverzögerung von 0,35 (mit EF 2,8/24-70) und 0,43 Sekunden (mit Nikon AF-S 2,8/24-70) vor. Im LiveView-Modus lassen sich die beiden sogar 1,17 beziehungsweise 1,35 Sekunden Zeit, bis sie fokussiert haben und auslösen können. Bei mittlerer Brennweite kommt die A77 II mit ihrem Test-Objektiv auf 0,38 Sekunden. Hier dürfte allerdings mit dem richtigen Objektiv noch mehr drin sein.

Im Serienbildmodus schnurrt die A77 Mark II bis zu 12 Bilder pro Sekunde in voller Auflösung und mit kontinuierlichem Autofokus weg – dafür gibt es auf dem Moduswahlrad sogar ein eigenes Item. Bei uns klappte das – ohne Raw – mit etwas weniger als 60 Bildern in Folge bei einer guten Trefferquote. Auch bei ungünstigen Lichtbedingungen hat uns die Kamera nicht enttäuscht. Systembedingt sind die direkten Konkurrenten Canon 70D und Nikon D7100 mit 7 beziehungsweise 6 Bildern pro Sekunde deutlich langsamer.

Die Alpha 77 II ist eine sinnvolle Weiterentwicklung der Vorgängerin A77. Sie liegt auf dem Niveau anderer Spiegelreflexkameras der oberen Mittelklasse. Allerdings verschafft sie sich einige Vorteile: Die Ausstattung ist sehr üppig und dürfte mit WLAN, NFC sowie einem neigbaren Monitor kaum Wünsche offen lassen. Das Gehäuse wirkt robust und ist außerdem gegen Staub und Feuchtigkeit abgedichtet. Vor die Konkurrenz setzt sich die A77 II außerdem in Sachen Geschwindigkeit bei Serienaufnahmen mit Nachführautofokus. (ssi)