Land Rover Discovery D300 AWD im Fahrbericht
Der beliebte Disco bekommt fürs neue Modelljahr den Sechszylinder-Diesel aus dem Defender und das leistungsfähige Pivi Pro-Infotainment. Eine harmonische Kombi.
Den Discovery gibt es jetzt mit einem Sechszylinder-Diesel und frischer Infotainment-Elektronik.
(Bild: Land Rover)
- Wolfgang Gomoll
Mit dem Reihensechszylinder-Diesel aus dem Defender und dem leistungsfähigen Pivi Pro-Infotainment bietet der als Zug- und Familienfahrzeug beliebte Land Rover Discovery im neuen Modelljahr ein harmonisches Gesamtpaket.
Die Land Rover Modellpalette bietet den Range Rover für den Herrenfahrer, der Defender soll in die Rolle als modernes Geländenutzfahrzeug hineinwachsen und der Evoque bietet den maximalen Lifestyle. Der Discovery ist der Allrounder mit bis zu 3,5 Tonnen Anhängelast und er wird neben den PHEV-Modellen wie dem 300e weiterhin auch ohne Elektrifizierung angeboten.
Äußerlich sind die Änderungen nur größere Lufteinlässe und geänderte Rückleuchten. Viel wichtiger ist die neue Mittelkonsole mit 11,4 Zoll großem, leicht gewölbtem Touchscreen für das Pivi Pro-Infotainment. Mit der aktuellen Ausbaustufe rückt der Disco näher an die Premiumkonkurrenz.
Land Rover Discovery D300 AWD Exterieur (4 Bilder)
Deutlich entschlackt, nicht komplett intuitiv
Dank zweier Sim-Karten können Updates im Hintergrund aufgespielt werden. Das Smartphone kann induktiv geladen und per Apple CarPlay oder Android Auto drahtlos in das Infotainment eingebunden werden. Die Bedienlogik mit den Apps kennt man von anderen aktuellen Modellen britischen Herstellers. Auch hier wurde die Bedienung im Vergleich zum Vorgänger-System deutlich entschlackt und geht einfacher von der Hand, ohne komplett intuitiv zu sein. Das bessert sich, sobald man sich ein wenig mit den Begrifflichkeiten auseinandersetzt: Zum Beispiel findet sich der Durchschnittsverbrauch unter dem Menüpunkt "Fahrstil". Warum man da nicht "Verbrauch" darüberschreibt, bleibt ein Geheimnis.
Land Rover Discovery D300 AWD Interieur (8 Bilder)
Zu den Verbesserungen gehört aber auch der Komfort in der zweiten der maximal drei Sitzreihen. Die Polsterung ist dicker, die Wangen kräftiger konturiert und die Oberschenkelauflage länger. Solche vermeintlich kleinen Details erhöhen den Reisekomfort. Dass die Belüftungsdüsen von der B-Säule in die Mittelkonsole gewandert sind, war eigentlich überfällig. Allergiker freuen sich über eine Ionisierung der Innenraumluft.
Klang und Anfahrschwäche verraten den Selbstzünder
Dass der Dreiliter-Reihensechszylinder-Diesel mit 221 kW (300 PS), der auch im Defender eingebaut wird, mit dem neuen Modelljahr den Weg unter die Motorhaube des Discovery findet, ist ein weiteres Plus. Er passt mit seinem maximalen Drehmoment von 650 Nm bereits bei 1500/min gut zu dem mit 2386 Kilogramm ziemlich schweren SUV und wuchtet den Discovery nach 6,8 Sekunden auf Landstraßentempo. Untermotorisiert ist man mit dem D300 definitiv nicht und kommt flott voran. Als Durchschnittsverbrauch gibt Land Rover 7,4 Liter pro 100 Kilometer an. Wir kamen bei unserer Testfahrt auf 9,6 l/100 km. Trotz der geschmeidig agierenden Achtgang-Wandlerautomatik ist eine Anfahrschwäche zu spüren, das Klangbild verrät ihn jederzeit als Selbstzünder.
Die Luftfederung gleicht die Unebenheiten und Risse im Asphalt größtenteils souverän aus, verwandelt den Land Rover trotz seines hohen Gewichts nicht in eine Sänfte. Das könnte auch an der modischen, aber keinesfalls sinnvollen Niederquerschnittsbereifung auf dem Testfahrzeug liegen. Der echte permanente Allradantrieb erhöht die Traktion und hilft dem Discovery auch abseits befestigter Wege weiter. Allerdings ist eine Geländeübersetzung jetzt nicht mehr serienmäßig, sondern Teil des On-/Off-Road-Paket Plus, das 1221 Euro Aufpreis kostet. Der neue Grundpreis des Discovery D300 AWD beträgt 67.023 Euro.
(fpi)