NUC 11 Extreme im Test: Intels Gaming-PC mit Platz für ausgewachsene Grafikkarte

Seite 2: Sorgenkind Kühlung

Inhaltsverzeichnis

Die Kühlung bleibt beim NUC 11 Extreme ein Problem. Zwar nutzt Intel die zusätzliche Tiefe des Gehäuses, um im Deckel drei 92 mm große Axiallüfter unterzubringen, die Kühlfläche für den Prozessor bleibt aber durch den Platz im Compute-Element limitiert. Folglich dreht der Radiallüfter in der Karte bei CPU-Last schnell hörbar auf.

Mit weniger als 1 Sone unter CPU-Volllast durch Prime95 ist das System zwar nicht furchtbar laut, allerdings läuft die Lüftersteuerung ab Werk unruhig, sodass die Lüfter immer wieder merklich hoch- und herunterdrehen und dadurch negativ auffallen.

Bei gleichzeitiger Volllast der eingesetzten Asus GeForce RTX 3060 Dual durch Furmark stieg die Lautheit auf hohe 2,4 Sone, gemessen in 50 cm Entfernung. Das lag nicht nur an den Grafikkartenlüftern, denn durch eine Kunststoffführung saugt das Compute-Element seine Frischluft von der Rückseite durch eine PCI-Blende an – genau dort, wo die Grafikkarte einen Teil ihrer Abwärme herauspustet (im Falle von Blower-Modellen mit Radiallüfter die komplette).

Geräuschmessungen Intel NUC 11 Extreme (Core i9-11900KB, wahlweise mit GeForce RTX 3060)
Lastzustand Ohne Grafikkarte Mit Asus GeForce RTX 3060 Dual
Idle < 0,1 Sone < 0,1 Sone
Prime95 (CPU-Last) 0,54 Sone 0,7 Sone
Furmark (GPU-Last) 0,11 Sone 2,09 Sone
Prime95 + Furmark (CPU- + GPU-Last) 1,14 Sone 2,38 Sone

Intel verkauft den NUC 11 Extreme ausschließlich als Barebone-Kit, also ohne Datenträger, RAM und Grafikkarte. Um die nötigen Komponenten einzubauen, muss man zunächst beide Seitenteile lösen, den Deckel samt Lüfter an einer Seite umklappen, die Kunststoffverkleidung an der Rückseite entfernen, eine Blende an den PCI-Slot-Schrauben lösen und dann das Compute-Element herausnehmen. Das wirkt in Anbetracht der Größe unnötig kompliziert und funktioniert bei ähnlich großen Mini-ITX-Gehäusen wie dem DAN Cases A4-SFX besser.

Generell kommt viel Kunststoff zum Einsatz – außer dem Mesh-Gitter besteht fast die komplette Außenverschalung daraus.

Intel NUC 11 Extreme geöffnet (2 Bilder)

In den NUC 11 Extreme passt eine bis zu 305 mm lange Grafikkarte. Verwendet man eine kürzere, bleibt mehr Platz für die Kabel übrig.
(Bild: c't)

Am Ende des Tests haben wir uns gefragt, wen Intel mit dem NUC 11 Extreme ansprechen möchte. Der erste NUC mit vergleichsweise leistungstarker GPU aus der 8er-Serie (Hades Canyon) setzte noch auf ein flaches, charmant kleines 1,2-Liter-Gehäuse, bot für damalige Verhältnisse aber trotzdem eine passable Leistung. Intel kaufte damals eine Radeon-GPU samt HBM2-Stapelspeicher von AMD zu, die direkt auf dem CPU-Träger saß. Der NUC 9 Extreme (Ghost Canyon) wuchs mit dem modularen Compute-Element und Platz für eine Grafikkarte schon deutlich an, der NUC 11 Extreme ist jetzt nur noch bedingt als Mini-PC zu bezeichnen.

Mit 1150 bis 1350 US-Dollar (970 bis 1140 Euro plus Mehrwertsteuer) verlangt Intel eine Menge Geld für das Barebone, zumal die Kosten für die derzeit teure Grafikkarte noch hinzukommen. Für weniger Geld erreicht man mit einem Selbstbau eine ähnliche Leistung in einem nahezu gleich großen Gehäuse wie dem DAN Cases A4-SFX mit einem Mini-ITX-Mainboard.

Nachfolgend eine Beispiel-Zusammenstellung, wie so ein PC aussehen kann – alternativ ist so etwas auch mit AMD-Komponenten möglich. Thunderbolt 4 gibt es bei Z590-Mainboards für rund 100 Euro Aufpreis.

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(mma)