OpenSuse 10.3: Erster Test

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OpenSuse 10.3 enhält die aktuellen Varianten des KDE- und Gnome-Desktops, wobei Gnome mittlerweile ähnlich gut angepasst und integriert wirkt wie KDE. Auch eine Vorabversion des für Ende des Jahres angekündigten KDE 4 liegt bei, die sich parallel zu KDE 3.5.7 installieren lässt. Gnome und KDE 4 werden in OpenSuse 10.3 wie andere Anwendungen auch im /usr-Zweig des Dateisystems installiert; KDE 3 verbleibt aus Kompatibilitätsgründen in /opt.

Beim Gnome-Desktop setzt OpenSuse 10.3 ein neu gestaltetes Start-Menü ein, mit dem wir allerdings nicht warm werden konnten: Bei einem Klick auf den Menübutton werden lediglich ein halbes Dutzend vorgegebene Anwendungen sowie die beiden zuletzt genutzten Programme angezeigt. Die angebotene Suchfunktion ist nahezu unbrauchbar: Eine Suche nach Yast etwa ergibt fast 20 Trefferseiten mit jeweils nur vier Einträgen, aber viel leerem Raum, durch die man blättern muss, bis Yast auf einer der letzten Seiten auftaucht.

Leichter findet man die gesuchte Anwendung über den Button "Weitere Anwendungen". Hier kann über die Kontextmenüs auch weitere Programme zum Startmenü hinzufügen. Einfacher ist es freilich, wenn man über das Kontextmenü des Gnome-Panels das alte Gnome-Startmenü hinzufügt, das sämtliche Anwendungen übersichtlich sortiert in verschiedenen Untermenüs anzeigt. Ansonsten gibt es bei beiden Desktops nicht viel zu meckern.

Desktop mit dezenten 3D-Effekten (zum Vergrößern anklicken).

Aktiviert man im Grafik-Konfigurationstool SaX2 die 3D-Unterstützung, startet OpenSuse 10.3 den Compositing Manager Compiz, der für 3D-Effekte auf dem Desktop sorgt. Die aktivierten Effekte (sich sanft ein- und ausblendende, Schatten werfende und beim Verschieben transparente Fenster; Expose-Ansicht, wenn die Maus in die obere rechte Ecke fährt; rotierender Würfel zum Umschalten zwischen den Arbeitsflächen) sind dezent, sieht man von dem Wackeleffekt beim Verschieben von Fenstern ab: Der ist Geschmackssache, ließ sich aber leider nicht über die Einstellungen der 3D-Effekte im KDE- und Gnome-Kontrollzentrum deaktivieren. Insgesamt ist Compiz aber gut in beide Desktops integriert und berücksichtigt beispielsweise auch die Themen-Einstellungen.

OpenSuse setzt dabei auf Xgl. Eine Radeon-X1600-Karte erkannte das System nicht als Xgl-fähig; 3D-Effekte ließen sich auf diesem System erst aktivieren, nachdem wir in /etc/sysconfig/displaymanager die Variable DISPLAYMANAGER_XSERVER von Hand auf "Xgl" setzten. Bei einer älteren AMD/ATI-Karte und einem Intel-Grafikchip trat dieses Problem nicht auf.

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