Rack-Server Lenovo ThinkSystem SR850 mit Intel-Xeon-CPUs

Der ungewöhnliche Aufbau des Lenovo ThinkSystem SR850 ermöglicht passgenaue Konfigurationen. Möglich wird das durch Module.

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Lenovos ThinkSystem SR850
Lesezeit: 19 Min.
Von
  • Hubert Sieverding
Inhaltsverzeichnis

Lenovos Ingenieure haben in ihrer Jugend mit Bauklötzen gespielt – offenbar am liebsten mit den dänischen, die man zusammenstecken kann, um aus kleinen Modulen Großes zu schaffen. Das übertragen sie auf das SR850, einen Rack-Server doppelter Höhe, der gleich vier Intel-Xeon-CPUs der Scalable-Baureihe aufnehmen kann. Vier dieser Chips auf einer Platine anzuordnen, ist gar nicht so einfach, denn die notwendige Kommunikation im Gigahertzbereich zwischen den Zentraleinheiten untereinander und mit den Speicherbausteinen erzwingt kurze Wege. Wenn es nebeneinander nicht geht, dann doch übereinander, so Lenovos einleuchtende Idee.

Öffnet man den Gehäusedeckel der Maschine, erschließt sich die klare Gliederung der Technik sofort. Ganz hinten vor der Rückwand stecken die Hot-Swap-Netzteile und die PCIe-Steckkarten. Auf dem Mainboard davor sind die CPUs eins und zwei platziert, begleitet zur Linken und Rechten jeweils von sechs DDR4-DIMM-Sockeln. Die CPUs drei und vier und deren 24 Speichersteckplätze finden sich auf einer Erweiterungskarte, die die ganze Breite des Gehäuses und etwa ein Viertel der Tiefe einnimmt. Vielpolige und speziell abgeschirmte Steckverbinder schaffen kurze Wege für die CPU-zu-CPU-Kommunikation mit Intels Ultra Path Interconnect (UPI).

Der Clou ist, dass der Nutzer das Obergeschoss mit einem großen Henkel leicht hochhebeln kann – jedoch nur, wenn der Techniker vorher das obere Netzteil ausbaut. So kommt niemand auf die Idee, die Prozessoren im laufenden Betrieb tauschen zu wollen. Welche CPU der Kunde wählt, hängt von den Anforderungen und vom Geldbeutel ab. Zwischen zweimal Xeon Gold 5115 und viermal Platinum 8180M liegen Welten. Hinzu kommt, dass man das zweite Stockwerk später nachkaufen kann.