Die besseren Mac minis - Modelle mit 2,6 und 2,8 GHz im Test

Nachdem wir den günstigsten Mac mini mit 1,4 GHz bereits in Mac & i Heft 6/2014 vorstellen konnten, reichen wir nun – wie versprochen – einen Test der beiden besseren Konfigurationen nach.

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Inhaltsverzeichnis

Während der günstigste Mac mini zwar um 80 Euro billiger und besser ausgestattet ist als sein Vorgänger, in der Prozessorleistung aber langsamer arbeitet (Testbericht in Mac & i Heft 6/14, S. 22), wartete die Fachwelt gespannt auf die beiden anderen Modelle. Die lagen uns zum Test erst deutlich nach Redaktionsschluss der letzten Ausgabe vor.

Die mittlere Konfiguration ist mit 720 Euro schon einiges teurer. Sie zeigte sich mit 2,6 GHz und 8 GByte RAM dem 2012er-Mini mit 2,5 GHz und 4 GByte RAM in allen Disziplinen außer dem Booten überlegen. Dies liegt zum einen an dem 100 MHz höheren Prozessortakt, zum anderen sind die Haswell-CPUs etwas leistungsfähiger als die Ivy-Bridge-Vorgänger. Die integrierte Iris-Grafik ist bei 3D-Spielen wie Starcraft II, Quake Wars oder Dirt II um mehr als 30 Prozent besser als die HD 4000 im Mac mini von 2012, kann sich aber nur wenig von der HD 5000 des günstigen 1,4-GHz-Modells absetzen. Beide Prozessor-Grafiken aus 2014 eigen sich noch immer nicht für aufwendige Spiele mit vollen Details und hoher Auflösung.

Von hinten sind die 2014er-Modelle an den zwei Thunderbolt-2-Buchsen zu erkennen.

1020 Euro kostet bei Apple nun die teuerste Standard-Konfiguration. Für die 300 Euro Aufpreis bekommt man einen um 200 MHz höheren Prozessortakt und eine 128-GByte-SSD, die mit einer konventionellen 1-TByte-Festplatte zu einem Fusion Drive kombiniert ist. Wir haben das neue Spitzenmodell mit dem bisherigen 2,3-GHz-Quad-Core-i7-Mini verglichen, der als BTO-Konfiguration mit Fusion Drive 1080 Euro gekostet hat.

Enttäuschend präsentierte sich in unseren Benchmarks die Dual-Core-CPU des Neuen. Trotz des um 300 MHz höheren Nominaltakts zeigte sie sich bei prozessorlastigen Aufgaben durchweg langsamer als der i7-Quad-Core-Prozessor des Vorgängers. Anders sieht es bei Programmen aus, die wenig von zusätzlichen Kernen profitieren, so wie etwa unser Mathematica-Test

Als SSD für das Fusion Drive kommen Blade-Module wie im MacBook Air zum Einsatz.

Schneller erwies sich der Neue vor allem beim Lesen vom Fusion Drive; es wirkte sich in unseren Benchmarks mit fast 60 Prozent Geschwindigkeitszuwachs aus. Das Schreiben ging fast 40 Prozent flotter vonstatten als beim Vorgänger. Dies liegt an der Verwendung von schnelleren SSDs, die per PCIe und nicht mehr per SATA 6G angebunden sind. Es handelt sich um das gleiche Blade-Modul, das Apple auch im aktuellen MacBook Air verbaut hat. Die Ingenieure haben es über ein proprietäres, verklebtes und verschraubtes Kabel mit der Hauptplatine verbunden. In der mittleren Mac-Mini-Konfiguration sind zumindest der PCIe-Steckschuh und die Schraublöcher vorhanden, sodass man eine SSD nachrüsten könnte. Bisher gibt es aber die Kabel nicht zu kaufen und die SSDs kursieren derzeit nur in homöopathischen Dosen auf dem Gebrauchtmarkt.

Im Mac mini ohne Fusion Drive sind Schraublöcher und Steckschuh für das PCIe-Kabel vorhanden.

Die Iris-Grafik von 2014 war der HD 4000 aus dem Jahre 2012 natürlich auch in diesem Vergleich sichtbar überlegen, freilich taugt sie ebenfalls nicht für Ballerspiele. Unsere ausführliche Benchmark-Tabelle vergleicht die Werte aller drei neuen Mac Minis mit den drei Vorgängern sowie den zwei günstigsten iMacs.

Benchmark-Diagramm: Leistung im Vergleich

Der Mac mini mit 2,6 GHz arbeitete weitgehend geräuschlos und war nur beim gleichzeitigen Beanspruchen von CPU und GPU mit leisen 0,4 Sone zu hören. Das 2,8-GHz-Modell machte bei Prozessor-Volllast bereits deutlich hörbare Geräusche von 0,9 Sone. Kam die Grafik hinzu, blies der Lüfter mit unangenehmen 1,2 Sone. Bei normaler Belastung wie Textverarbeitung oder Surfen bekamen wir beide Minis ebensowenig zu hören wie das in Heft 6 getestete Einstiegsmodell für 520 Euro.

Die Ausstattung der beiden getesteten Konfigurationen entspricht von den genannten Unterschieden abgesehen der vom Mac mini mit 1,4 GHz (siehe Mac & i Heft 6/2014, Seite 22). Der aufgelötete Arbeitsspeicher ist bei allen nicht aufrüstbar.

Um an das Innenleben zu gelangen, muss man zunächst sechs "Sicherheitsschrauben" entfernen: Apple verwendet zum ersten Mal Torx-TR6-Schrauben mit Stift in der Mitte; passendes Werkzeug dafür ist in Deutschland allerdings kaum zu bekommen. Die Festplatte sitzt unter dem Dach des Alu-Gehäuses. Um sie zu tauschen, muss man, wie bei der zweiten Platte der 2012er-Modelle (siehe Video von Mac & i), den ganzen Rechner auseinandernehmen.

Die mittlere Konfiguration entpuppt sich als wahrer Nachfolger des bisherigen Einstiegs-Modells. Sie ist zwar 120 Euro teurer, aber auch besser ausgestattet. Das Fusion Drive wurde durch die PCIe-SSD deutlich schneller. Vielen Interessenten wird allerdings der Quad-Core-i7 als Option fehlen, andere werden die Möglichkeit vermissen, eine zweite 2,5-Zoll-Festplatte oder -SSD einzubauen. Apple wäre gut beraten, demnächst noch einmal verbesserte Konfigurationen anzubieten.

Alle Mac-Modelle im Vergleich und eine ausführliche Kaufberatung bringt das c't special Mac, ab 20. November im Handel erhältlich.

Mac mini: Modelle von 2014
Günstigstes Modell Mittleres Modell Teuerstes Modell
Prozessor Intel Core i5-4260U, zwei Kerne, 1,4 GHz, Turbo Boost 2,7 GHz, 3 MByte L3-Cache, Haswell Intel Core i5-4278U, zwei Kerne, 2,6 GHz, Turbo Boost 3,1 GHz, 3 MByte L3-Cache, Haswell Intel Core i5-4308U, zwei Kerne, 2,8 GHz, Turbo Boost 3,3 GHz, 3 MByte L3-Cache, Haswell
Arbeitsspeicher 4 GByte DDR3-1600, gelötet, max. 16 GByte als BTO 8 GByte DDR3-1600, gelötet, max. 16 GByte als BTO 8 GByte DDR3-1600, gelötet, max. 16 GByte als BTO
Massenspeicher Apple HDD HTS545050A7E362 (Hitachi), 500 GByte, 2,5", SATA, 5400 U/min Apple HDD HTS541010A9E662 (Hitachi), 1 TByte, 2,5", SATA, 5400 U/min Fusion Drive aus Apple SSD SM0128F (Samsung), 128 GByte, Blade-Modul, PCIe und Apple HDD HTS541010A9E662 (Hitachi), 1 TByte, 2,5", SATA, 5400 U/min
Grafik Intel HD Graphics 5000, 1536 MByte (shared) Intel Iris Graphics, 1536 MByte (shared) Intel Iris Graphics, 1536 MByte (shared)
Audio 2 Kombi-Buchsen für Kopfhörer/digital-optisch Out und analog In/digital-optisch In, analoger Mono-Eingang mit iPhone-Headset 2 Kombi-Buchsen für Kopfhörer/digital-optisch Out und analog In/digital-optisch In, analoger Mono-Eingang mit iPhone-Headset 2 Kombi-Buchsen für Kopfhörer/digital-optisch Out und analog In/digital-optisch In, analoger Mono-Eingang mit iPhone-Headset
sonstige Ausstattung, Anschlüsse und Netzwerk SDXC-Cardslot, Gigabit-Ethernet, 802.11ac-WLAN, Bluetooth 4, 2 × Thunderbolt 2, 4 × USB 3.0, HDMI, Lautsprecher, Mikrofon, Mac OS X 10.10, iLife, iWork SDXC-Cardslot, Gigabit-Ethernet, 802.11ac-WLAN, Bluetooth 4, 2 × Thunderbolt 2, 4 × USB 3.0, HDMI, Lautsprecher, Mikrofon, Mac OS X 10.10, iLife, iWork SDXC-Cardslot, Gigabit-Ethernet, 802.11ac-WLAN, Bluetooth 4, 2 × Thunderbolt 2, 4 × USB 3.0, HDMI, Lautsprecher, Mikrofon, Mac OS X 10.10, iLife, iWork
Gewicht, Maße (B × T × H) 1,19 kg, 19,7 cm × 19,7 cm × 3,6 cm 1,20 kg, 19,7 cm ⁢× 19,7 cm × 3,6 cm 1,22 kg, 19,7 cm × 19,7 cm × 3,6 cm
Leistungs-Aufnahme [Watt] Aus: 0,3, Ruhe: 0,5, Ruhe mit LAN: 0,7, Betrieb: 6,2, Platte: 9,1, Volllast: CPU: 25, GPU: 33, CPU+GPU: 42 Aus: 0,3, Ruhe: 0,5, Ruhe mit LAN: 0,7, Betrieb: 6,7, Platte: 9,6, Volllast: CPU: 29, GPU: 45, CPU+GPU: 48 Aus: 0,3, Ruhe: 0,5, Ruhe mit LAN: 0,7, Betrieb: 6,4, Platte: 9,5, Volllast: CPU: 35, GPU: 45, CPU+GPU: 50
Geräusche [Sone] Betrieb <0,1, HD <0,1, Volllast: CPU <0,1, GPU <0,1, CPU+GPU <0,1 Betrieb <0,1, HD <0,1, Volllast: CPU <0,1, GPU <0,1, CPU+GPU 0,4 Betrieb <0,1, HD <0,1, Volllast: CPU 0,9, GPU <0,1, CPU+GPU 1,2
Audio Wiedergabe Klirrfaktor 0,003 %, Dynamik -110,8 dB(A), Linearität 0,0 dB, Störabstand -110,7 dB(A), Übersprechen -94,6 dB Klirrfaktor 0,000 %, Dynamik -111,0 dB(A), Linearität 0,0 dB, Störabstand -111,0 dB(A), Übersprechen -94,0 dB Klirrfaktor 0,003 %, Dynamik -111,2 dB(A), Linearität 0,0 dB, Störabstand -109,9 dB(A), Übersprechen -94,3 dB
Bewertungen
Verarbeitung/ Ausstattung ⊕⊕/⊖ ⊕⊕/⊙ ⊕⊕/⊕
Erweiterbarkeit/ Performance ⊖⊖/⊖⊖ ⊖⊖/⊙ ⊖⊖/⊕
Audio/ Geräusche ⊕⊕/⊕⊕ ⊕⊕/⊕⊕ ⊕⊕/⊕
Optionen RAM 8 GByte +100 €, RAM 16 GByte +300 €, Fusion Drive 1 TByte +250 € Core i7 3,0/3,5 GHz +300 €, RAM 16 GByte +200 €, Fusion Drive 1 TByte +200 €, SSD 256 GByte +200 € Core i7 3,0/3,5 GHz +200 €, RAM 16 GByte +200 €, SSD 1 TByte +800 €
Preis 520 € 720 € 1020 €
⊕⊕ sehr gut, ⊕ gut, ⊙ zufriedenstellend, ⊖ schlecht, ⊖⊖ sehr schlecht

(jes)