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Das neue MacBook Air mit M3-Chip im Videotest

Daniel Augustin

(Bild: heise)

Das MacBook Air 2024 mit M3-Chip ist flach, leise und leistungsstark. Es ist das erste MacBook Air, das mit zwei externen Displays arbeiten kann.

Das neue MacBook Air 2024 ist mit Apples M3-Chip ausgestattet. Das erlaubt eine bessere Leistung als das Vorgängermodell, wobei der Preis gleich bleibt.

Das neue Air kann auch erstmals mit zwei externen Displays betrieben werden.

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Wo die Stärken und Schwächen des MacBook Air mit M3-Chip liegen und für wen es geeignet ist, erklären wir im Video.

Hier [13] geht es zum Video.

Apple bohrt das Macbook Air mit dem modernen M3-Chip auf. Das bringt mehr Leistung und erlaubt das Arbeiten mit zwei externen Displays. Was die neue Generation des MacBook Air alles kann, erfahrt ihr jetzt.

Die MacBook-Air-Serie ist bekannt für starke Leistung in einem flachen, leichten Paket. Wir haben die neuesten Modelle getestet.

Das MacBook Air 2024 gibt es als 13"- und als 15"-Modell. Apple bietet beim neuen MacBook wieder vier Farbvarianten: "Mitternacht", "Polarstern", "Space Grau" und "Silber".

Die neue Generation des MacBook Air ist wieder erstaunlich flach. Das 13"-Modell misst gerade mal 11,3 Millimeter, wenn es zugeklappt ist. Apple-typisch fühlt sich die Verarbeitung des Aluminium-Bodies hochwertig an. Abmessungen und Gewicht bleiben gegenüber den M2-Vorgängern unverändert. Eine Neuerung, wenn ihr euch das MacBook Air in der Farbe "Mitternacht" holt: Die neue Eloxal-Versiegelung soll die Bildung von sichtbaren Fingerabdrücken besser verhindern. In unseren Tests waren leichte Rückstände dennoch zu sehen.

Im Keyboard befindet sich oben eine Reihe großer Funktionstasten, im Einschalter rechts sitzt der Fingerabdrucksensor mit Touch ID. Über den entsperrt man den Mac oder autorisiert Zahlungen bei Apple Pay. Die beleuchteten Tasten bieten ein angenehmes Tippgefühl. Das große Trackpad lässt sich gewohnt intuitiv bedienen. Auch verschiedene Gesten gehen damit leicht von der Hand. Änderungen zum Vorgänger gibt es hier keine.

Das Display hat je nach Modellgröße folgende Auflösung.

13"-Modell: 2560 x 1664 Pixel bei 224 ppi.

15"-Modell: 2880 x 1864 Pixel bei 224 ppi.

Bei beiden Modellen findet ihr am oberen Rand eine Aussparung für Kamera und Sensoren. Einen HDR-Modus oder Bildwiederholraten mit bis zu 120 Hertz wie im MacBook Pro gibt es hier leider nicht. Beim Air bleibt es bei 60 Hertz. Möchtet ihr noch tiefer in die technischen Details einsteigen, findet ihr ausführlichere Infos im Artikel in der Videobeschreibung.

Die Facetime-Kamera bietet wie zuvor eine Auflösung von 1920x1080 Pixeln bei 30 fps. Dank des Bildprozessors im M3-Chip hat sich die Bildverarbeitung allerdings verbessert.

Rauschverhalten, Schärfe, Helligkeit und Farben der Kamera werden so optimiert und können mit manch einer externen Full-HD-Webcam mithalten.

Die vom iPhone bekannte Gesichtserkennung Face-ID oder die vom iPad beim Videochat verwendete Funktion Center Stage beherrscht das MacBook Air nicht.

Unter dem linken Lautsprecher sind beim MacBook Air drei Mikrofone verbaut. Zwei filtern die Umgebungsgeräusche heraus, das Dritte nimmt den Ton in Mono auf. Für ein Notebook-Mikrofon ist die Aufnahmequalität dadurch wirklich gut. Die Aufnahmen klingen rauscharm und verständlich. Für Video-Calls braucht man also kein externes Mikrofon. Möchtet ihr Podcasts oder andere höherwertige Aufnahmen machen, reicht die Qualität nicht mehr aus.

Sehen wir uns noch die Lautsprecher an. Für so ein flaches Gehäuse ist der Klang, der aus den Lautsprechern kommt, gut. Die 13"-Version kommt mit vier Lautsprechern – zwei Hoch- und zwei Tieftöner. Das 15"-Modell mit sechs – zwei Hoch- und vier Tieftöner.

Beide MacBook Airs können in unterstützten Programmen Spatial Audio und Dolby Atmos wiedergeben – also 3D-Raumklang. Der ist natürlich nicht so ausgeprägt wie bei einem vollwertigen Heimkino-System, klingt aber tatsächlich räumlicher als reine Stereo-Notebooklautsprecher.

Auf der linken Seite findet ihr wie gehabt zwei USB-C-Ports mit Thunderbolt 3 und USB 4. Das erlaubt Geschwindigkeiten bis zu 40 GBit/s. USB 3.2 Gen 2x2 unterstützt Apple nicht.

Jede Buchse kann bis zu 15 Watt Strom liefern. Das reicht etwa für eine externe Festplatte, ein iPad oder einen passiven Hub.

Auf der rechten Seite des MacBook Air findet sich weiterhin nur der Kopfhöreranschluss. Die Klinkenbuchse unterstützt ein iPhone-Headset und kann damit Mikrofonsignale in Mono entgegennehmen. Wie bei der vorherigen Generation lässt sich auch ein hochohmiger Kopfhörer verwenden, wie er etwa in Tonstudios eingesetzt wird. Bei Kopfhörern mit über 150 Ohm liefert das MacBook direkt eine höhere Spannung an der Kopfhörerbuchse.

Weitere Anschlüsse wie einen Kartenleser oder einen HDMI-Ausgang hat Apple leider nicht eingebaut; sie sind den teureren MacBook Pros vorbehalten.

Die Ladebuchse hat einen MagSafe 3-Anschluss. Der hält den Stecker magnetisch am Gerät und löst sich leicht, wenn ihr mal am Kabel hängen bleiben solltet. Der Anschluss ist mit dem des MacBook Air M2 sowie dem MacBook Pro 14 und 16 Zoll kompatibel. Mit den älteren MagSafe 1 und 2 jedoch nicht. Zum Laden liegt ein 2-Meter-MagSafe-Kabel bei, das auf USB-C mündet. So kann man es auch mit anderen Typ-C-Netzteilen nutzen.

Das Netzteil beim 13-Zoll-Standardmodell liefert 30 Watt. Bei den höher ausgestatteten Varianten oder dem 15-Zoll-Modell 35 Watt. Die 35-Watt-Version verfügt über zwei USB-C-Anschlüsse, womit ihr beispielsweise zwei MacBooks oder ein MacBook und ein iPad gleichzeitig laden könnt. Beim 35-Watt-Netzteil liegt die Ladezeit in unserem Test bei 2:20 h (13") beziehungsweise 2:42 h (15"). Das ist in unseren Augen zu lange. Ihr könnt allerdings auch ein Netzteil mit 70 Watt und nur einem USB-C-Anschluss ohne Mehrkosten ordern, wenn ihr bei Apple bestellt.

Erstmals kann ein MacBook mit einfachem M-Prozessor zwei externe Monitore im Extended-Desktop-Mode antreiben. Dazu muss allerdings der Gehäusedeckel geschlossen sein, um das interne Display abzuschalten. Ihr könnt ein 6K-Display und zusätzlich ein 5K-Display betreiben.

Bei voller Auflösung und 60 Hertz. Das ging bisher nur mit dem MacBook Pro 14″ oder 16″ mit M-Pro oder M-Max. Bei denen könnt ihr allerdings das interne Display noch mitverwenden.

Da beim Anschluss von zwei externen Bildschirmen das Air zugeklappt sein muss, kann man weder Tastatur noch Trackpad erreichen. Daher benötigt man hier zwingend eine Maus und Tastatur. Auch an den Fingerabdrucksensor kommt man dann nicht mehr heran, wofür man externen Ersatz bräuchte.

Die Zahl der CPU-Kerne hat sich nicht erhöht. Es bleibt bei vier für High-Performance und vier für Effizienz. Zusammen sollen sie laut Apple bis zu 20 Prozent schneller arbeiten als der M2. In unserem Test haben wir 16 bis 21 Prozent bessere Ergebnisse erhalten.

Das MacBook Air besitzt in der Grundausstattung einen M3-Prozessor mit 8 GPU-Kernen. Wer den Chip mit 10 GPUs will, zahlt 115 Euro Aufpreis. Beim 15-Zoll-Modell ist dieser bereits Standard. Die Performance der Grafik soll laut Apple 20 Prozent besser sein.

Mit unseren Benchmarks konnten wir bis zu 15 Prozent messen. Bei hoher Auslastung erwärmte sich das Gehäuse über den Funktionstasten stark.

Das Rendern von Videos läuft in unseren Tests je nach Konfiguration und Material etwa 15 bis 20 Prozent schneller. Bei Überhitzung wird die Leistung stark gedrosselt. Wann diese jeweils eintritt, ist nicht klar erkennbar.

Für dauerhaft hohe Rechenlast oder Gaming sollte man eher ein MacBook Pro mit aktiver Kühlung wählen. Das MacBook Air hat aber den Vorteil, geräuschlos zu sein. Office-Betrieb, Bildbearbeitung und der Schnitt kleinerer Videoprojekte sind damit kein Problem.

Beide Displaygrößen kommen mit etwas geringen 8 GByte RAM. Wer auf 16 GByte upgraden will, zahlt happige 230 Euro. Der gleiche Betrag ist für den Schritt von 16 auf 24 GByte fällig.

Die SSD ist mit 256 GByte auch etwas klein. 512 GByte gibt es zum Aufpreis von 230 Euro. Maximal sind 2 TByte Kapazität möglich. Anspruchsvollen Nutzern raten wir wenigstens zu einer 512-GByte-SSDs. Die Speicherchips der SSD sind – wie das RAM – fest aufgelötet und lassen sich nicht erweitern oder wechseln.

Unsere Testgeräte mit jeweils 512 GByte Speicher konnten Daten mit 3300 MByte/s schreiben und mit 2900 MByte/s lesen. Wer mehr Tempo will, muss zu einem Mac mit Pro-, Max- oder Ultra-Prozessor greifen.

Die Akkukapazität hat Apple nicht erhöht, es bleibt bei 52,2 beziehungsweise 66,5 Wattstunden (Wh). Bei der Videowiedergabe mit gedimmtem Display hält der Akku bei 13" und 15" etwa 13 Stunden.

Bei leichter Last mit voller Helligkeit schaffte das 13-Zoll-Modell 7:20 h, das mit 15 Zoll knapp 7 h. Bei voller Helligkeit und mit einem 3D-Rennspiel schaffte das 13-Zoll-Modell lediglich 3:12 h, das 15-Zoll-Modell 3:40 h.

Unterm Strich reicht die Power bei gedimmtem Display aber für einen langen Arbeitstag auch mit viel Rechenlast.

Die beiden MacBook Airs M3 funken jetzt mit Wi-Fi 6E statt Wi-Fi 6. Voraussetzung für die Nutzung von 6 GHz ist allerdings ein entsprechender Router mit Wi-Fi 6E oder Wi-Fi 7 – sofern sie das 6-GHz-Band auch wirklich unterstützen.

Besitzer einiger Router mit Wi-Fi 6 erhalten aber auch schon eine höhere Datenrate. Diese müssen dafür 160 MHz breite Kanäle unterstützen. Beide MacBooks unterstützen außerdem Bluetooth 5.3.

Die Einstiegskonfiguration des MacBook Air 13″ M3 kostet 1299 Euro. Das MacBook Air 15″ gibt es ab 1599 Euro.

Möchtet ihr ein besser ausgestattetes Modell mit wenigstens 16 GByte RAM und 512-GByte-SSD, zahlt ihr für das 15‟-Modell 2059 Euro. Für das 13″-Modell 1759 Euro;

hier ist dann aber auch automatisch ein Upgrade auf eine GPU mit 10 Grafikkernen dabei, die beim 15”-Modell schon in der Basisversion enthalten ist.

Das neue MacBook Air wird weiterhin das interessanteste Apple-MacBook für viele Nutzer sein. Denn es ist leicht, leise und hat eine ausreichende Leistung für zahlreiche Anwendungen. Die Wünsche und Anforderungen der allermeisten MacBook-Nutzer dürften damit erfüllt sein. Die Vorteile der teureren Modelle wie dem MacBook Pro dürften eher für eine kleinere Nutzerzahl wirklich interessant sein.

Möchtet ihr mit zwei externen Bildschirmen arbeiten, aber ein entsprechendes MacBook Pro ist euch zu teuer? Dann könnte das neue Air eine spannende Wahl für euch sein.

Design und Leistung überzeugen in Apple-typischer Manier. Apple-typisch ist jedoch auch die Preisgestaltung. Gerade wenn ihr Upgrades bei Speicher oder RAM benötigt, steigt der Preis recht schnell.

Alles in allem stellt das neue MacBook Air mit M3-Chip einen guten Allrounder dar, der keinen großen Sprung zum Vorgänger bietet, aber mit dem neuen Chip doch etwas schneller und leistungsstärker geworden ist.

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(dan [15])


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[8] https://www.heise.de/ratgeber/macOS-individuell-6000638.html
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