Brauchen wir wirklich 64-Bit-Computer?

Prozessoren mit 64-Bit-Architektur kommen zunehmend auch für normale Desktops auf den Markt -- hauptsächlich ein Marketingtrick, meint Technology-Review-Kolumnist Simson Garfinkel

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Von
  • Sascha Mattke

Wenn es nach der PC-Industrie geht, gehört Rechnern mit 64-Bit-Prozessoren die Zukunft. Unabhängige Beobachter dagegen sind sich da nicht so sicher: "Wer kein Macintosh-User ist, wird wohl noch zehn Jahre lang keinen 64-Bit-Rechner brauchen -- und vielleicht sogar nie", schreibt Simson Garfinkel in seiner neuen Kolumne für Technology Review.

Garfinkel nimmt Apple aus, weil das Unternehmen seine besten Desktop-Computer bereits nur noch mit 64-Bit-Prozessor von IBM ausliefert. Er weist aber darauf hin, dass deren Geschwindigkeitsvorsprung gegenüber älteren Modellen nicht etwa durch den Schritt von 32 auf 64 Bit, sondern durch höhere Taktfrequenzen, mehr Transistoren und mehr Funktionen zustandekommt. Das Gleiche gelte für die 64-bit-Prozessoren von AMD, die seit dem vergangenen Jahr erhältlich sind. Die Unternehmen steckten ihre beste Technologie aber lieber in ihre 64-Bit-Produkte, weil diese höhere Preise rechtfertigten.

"In Zukunft werden sich die 64-Bit-Rechner vor allem deshalb durchsetzen, weil sie 32-Bit-Code besser ausführen als heutige 32-Bit-Prozessoren", schreibt Garfinkel weiter. Allerdings sei es auch denkbar, dass die bislang den 64-Bit-Varianten vorbehaltenen neuen Technologien zumindest bei Laptops auch noch in 32-Bit-Prozessoren implementiert werden, denn "die zusätzlichen 32 Bit brauchen viel Energie".

Die Garfinkel-Kolumne in Technology Review aktuell: (sma)