Durchsichtiges LC-Display mit dem gewissen Touch

Samsung stellt auf der DisplayWeek in Seattle ein komplett transparentes Flachdisplay vor.

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Samsung stellt auf der DisplayWeek in Seattle ein komplett transparentes Flachdisplay vor. Bei dem Hingucker der Messe handelt es sich um einen großen Flüssigkristallschirm mit 46 Zoll Diagonale, der zudem mit einer Touch-Oberfläche versehen wurde.

Samsungs transparentes 46-Zoll-LCD blendet bei Berührung Infos zu den im Hintergrund sichtbaren Objekten ein.

Der koreanische Displayspezialist demonstriert das LCD in der Ausstellung als eine Art Schaufensterscheibe, auf der Besucher durch Berührung gezielt Informationen zu den hinter der Scheibe liegenden Objekten – in diesem Fall Weinflaschen – aufrufen können. Das LC-Display nutzt das Umgebungslicht als Lichtquelle, in sehr dunkler Umgebung können die am Rand sitzenden Leuchtdioden des Edge-LED-Backlight zugeschaltet werden.

Auch LG zeigt eine solche Schaufensterinstallation, allerdings ist das präsentierte Display hier nur semitransparent, man erkennt deutlich die Pixelstruktur und die Farbfilter. Das ist bei der Samsung-Variante nicht der Fall.

Die beiden koreanischen Unternehmen hatten bereits in den vergangenen Jahren transparente Displays gezeigt. Nur handelte es sich dabei zum einen um viel kleinere Schirme mit Diagonalen deutlich unter 10 Zoll, und außerdem um OLEDs, also selbstleuchtende Displays aus organischem Material. Diesmal setzen beide Hersteller auf die Flüssigkristalltechnik.

Das 42-zöllige LCD von LG nutzt ein lokal dimmbares Edge-LED-Backight und ist nur 2,7 mm dick

Ebenso wie der extrem dünne LC-Schirm von LG zeigen die beiden Installationen, welcher starken Konkurrenz sich die OLEDs auch innerhalb der Flachdisplay-Unternehmen derzeit stellen müssen. Sony hatte vor geraumer Zeit den 11-zölligen OLED-Fernseher XEL-1 vorgestellt, LG im November vergangenen Jahres in Korea ein 15-zölliges OLED. Bislang verhinderten insbesondere die hohen Kosten, dass sich größere OLEDs am Markt materialisieren.

Der Vorsprung der OLED-Displays gegenüber den LCDs – leicht, dünn, farb- und kontraststark, extrem fix schaltend, energiesparend und billig in der Fertigung – schmilzt angesichts der aktuellen Entwicklungen immer mehr dahin beziehungsweise er konnte noch nicht realisiert werden. So benötigen große OLED-Displays derzeit deutlich mehr Energie als vergleichbar große LCDs, und die Produktionskosten für die organischen Displays liegen Welten über denen für Displays mit Flüssigkristalltechnik. (uk)