KI-Update kompakt: OpenAI, Googles Veo, bessere KI-Logik, KI-Strafzettel

Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.

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Inhaltsverzeichnis

OpenAI expandiert mit einem neuen Büro nach Zürich und verstärkt sein Team mit drei führenden KI-Experten von Google DeepMind: Lucas Beyer, Alexander Kolesnikov und Xiaohua Zhai. Die Wissenschaftler sind Spezialisten für multimodale KI und sollen OpenAIs Vision einer allgemeinen KI vorantreiben. Beyer ist Experte für skalierbare KI-Modelle, Kolesnikov für Deep Learning im Bereich visueller Erkennung und Zhai bringt Erfahrung in multimodalem Lernen ein.

Neben Büros in Dublin, London, Paris und Brüssel ist der Schweizer Standort der erste mit Fokus auf Technologieentwicklung. OpenAI arbeitet parallel an verschiedenen Projekten, darunter KI-Agenten und Hardware wie ein "weniger störendes" Gerät als das iPhone, entwickelt in Zusammenarbeit mit Ex-Apple-Designer Jony Ive.

OpenAI veröffentlicht zwölf Tage lang täglich eine KI-Neuvorstellung. Die Ankündigung für das "Shipmas" getaufte mehrtägige Event mit Livestreams erfolgte über den X-Account von OpenAI. Wörtlich heißt es darin: "12 Tage, 12 Livestreams. Eine Reihe neuer Dinge, groß und klein." Offenbar sollen die Produkte und Neuerungen im Stile eines Adventskalenders verkündet werden. Laut Medienberichten planen die ChatGPT-Entwickler unter anderem die Veröffentlichung des lange erwarteten Text-zu-Video-Tools Sora und eines neuen Reasoning Models. Zu den kleineren Verlautbarungen könnte das Freischalten einer Weihnachtsmann-Stimme in der Sprachausgabe von ChatGPT gehören.

Google stellt seinen KI-Videogenerator Veo für Unternehmen zur Verfügung. Veo kann hochwertige Videos in 1080p-Auflösung aus Text- oder Bildvorgaben in verschiedenen Stilen erzeugen. Die KI-generierten Videos sind mit DeepMinds SynthID-Technologie wassergezeichnet, um Fehlinformationen und falsche Zuordnungen zu verhindern. Zudem verfügt Veo über Schutzmaßnahmen gegen schädliche Inhalte. Gleichzeitig wird auch die neueste Version des Bildgenerators Imagen 3 allen Google Cloud-Kunden über Vertex bereitgestellt. Imagen 3 ermöglicht promptbasierte Bildbearbeitung und die Integration von Markenmerkmalen.

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Meta plant den Bau von Atomkraftwerken mit einer Gesamtleistung von bis zu vier Gigawatt und sucht hierfür Projektentwickler, die diese umsetzen. Ziel sei es, Kraftwerke mit einer Gesamtleistung zwischen einem und vier Gigawatt in den USA zu errichten. Losgehen solle es Anfang der 2030er-Jahre, heißt es in einer Pressemitteilung. Wie andere IT-Konzerne begründet auch Meta seine Atomoffensive mit dem stark steigenden Strombedarf durch Künstliche Intelligenz. Allein in den USA benötigten die Rechenzentren bis zum Jahr 2030 laut einer Prognose etwa dreimal so viel Strom wie bislang. Es entstehe ein neuer Bedarf von 47 Gigawatt Erzeugungskapazität, heißt es in einem Bericht der US-Nachrichtenagentur Reuters. Ein typisches US-Kernkraftwerk hat eine Kapazität von etwa einem Gigawatt. Folglich wären mehrere neue Kraftwerke nötig, um das Maximalziel zu erreichen.

Zur Diskussion stehen neben konventionellen Großreaktoren auch kleine, modulare Reaktoren. Probleme könnten bei dem ehrgeizigen Zeitplan mögliche Engpässe bei der Versorgung mit Uran-Brennstoff darstellen sowie eventuelle Proteste in den Regionen, in denen neue Kraftwerke errichtet werden sollen. Zudem sei die Regulierung für Atomkraft komplexer als die für Wind- und Sonnenstrom – und die US-amerikanische Atomaufsichtsbehörde sei angesichts des aktuellen Booms in der Atomkraft überlastet. In den vergangenen Monaten wurde bekannt, dass Microsoft zusammen mit Constellation Energy einen Neustart eines Reaktors des bekannten Three Mile Island-Kraftwerks plant. Auch Amazon und Google setzen auf Atomstrom.

Podcast: KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

Wissenschaftler entwickeln neue Methode zur Verbesserung der KI-Argumentationsfähigkeit. Die Methode identifiziert "kritische Token" – einzelne Wörter mit besonders großem Einfluss auf die Qualität von KI-Argumentationen.

Das Verfahren nutzt zwei separate Modelle: eines für korrekte und eines für fehlerhafte Argumentationspfade. Die Differenz der Wahrscheinlichkeiten bei der Token-Generierung zeigt die Kritikalität an. Tests mit verschiedenen Sprachmodellen wie Llama-3 und deepseek-math zeigten bessere Erfolgsraten als herkömmliche Methoden, konnten die logischen Schwächen aber nicht vollständig beheben.

Das KI-Startup Exa entwickelt eine neue Suchmaschine, die Informationen aus dem Web automatisch in Datenbanken zusammenfassen soll. Die "Exa Websets" genannte Technologie nutzt ein KI-System, um präzise Suchanfragen zu beantworten. Die Suche kann mehrere Minuten dauern, da das System zusätzliche Rechenleistung für die Recherche und Überprüfung der Ergebnisse nutzt.

In einer Demo wird eine beeindruckende Suche gezeigt: In wenigen Minuten erstellt das KI-System eine, so Exa, vollständige Liste mit „Allen Doktoranden, die an Entwicklerprodukten gearbeitet haben, einen Abschluss von einer Spitzenuniversität haben und einen Blog führen". Laut Exa führt der Einsatz von mehr Rechenleistung zu umfassenderen Suchergebnissen – ein Skalierungsprinzip ähnlich dem o1-Algorithmus. Die Suchmaschine ist derzeit nur über eine Warteliste zugänglich.

Die KI-Systeme des New Yorker ÖPNV haben fälschlicherweise tausende Strafzettel ausgestellt. Sie sollen Busse der Metropolitan Transportation Authority (MTA) am Durchkommen gehindert haben, indem sie etwa Busspuren blockiert hätten. Mindestens 870 Fälle waren allerdings falsch – die Autos standen vollkommen regulär auf normalen Parkplätzen. Wie NBC York berichtet, waren die Tickets allesamt über ein automatisiertes KI-System eingegangen. Die New Yorker Busse sind seit Kurzem mit Kameras ausgestattet, die wiederum mit dem System verbunden sind. Allerdings war das KI-System eigentlich noch in einer Testphase, in der die festgestellten Verstöße gar nicht zu Bußgeldern führen sollten. Laut MTA-Sprecher habe es Fehler in der Programmierung gegeben. Die seien inzwischen behoben worden. Niemand, der ein automatisch erstelltes Ticket bekommen hat, muss dieses bezahlen. Bevor Bußgeldbescheide rausgehen, sollen diese eigentlich von einem Menschen kontrolliert und bestätigt werden, sagt der Sprecher. Wie es dazu kam, dass das KI-System diese Überprüfung umgehen konnte, bleibt unbeantwortet.

Das war das KI-Update von heise online vom 5. Dezember 2024. Eine neue Folge gibt es jeden Werktag ab 15 Uhr.

(igr)