Umfrage: Gute Erfahrungen mit modellgetriebener Softwareentwicklung

Für den Einsatz von modellgetriebenen Entwicklungsmethoden sprechen den Teilnehmern einer Umfrage zum Status von MDSD zufolge eine bessere Übersicht der Architektur, eine schnellere Entwicklung und eine bessere Qualität.

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Von
  • Alexander Neumann

Über 90 Prozent der Programmierer, die modellgetriebene Entwicklungsmethoden (Model-driven Software Development; MDSD) einsetzen, werden das weiterhin tun. Das hat eine Umfrage zum Einsatz von modellgetriebener Softwareentwicklung ergeben, die das Forschungszentrum Informatik (FZI) in Karlsruhe und die Generative Software GmbH von Mitte März bis Anfang Mai durchgeführt haben. Als Gründe hierfür nannten die rund 300 Teilnehmer, von denen sich 86,6 Prozent als Softwareentwickler oder -architekten bezeichneten, meist eine bessere Übersicht der Architektur, eine schnellere Entwicklung und eine bessere Qualität.

Weniger wichtig scheint zu sein, dass durch MDSD-Werkzeuge Kosten eingespart werden könnten. Gleichzeitig sehen die Umfrageteilnehmer noch viel Verbesserungspotenzial bei den Werkzeugen. Weitere Ergebnisse sind, dass die grafische Modellierung weit verbreitet ist und die textuelle meistens in Verbindung mit der grafischen Modellierung genutzt wird. Bei Modell-zu-Modell-Transformationen setzen 58,6 Prozent der Befragten häufig General Purpose Languages (GPL) ein, hier vor allem Java. Bei Modell-zu-Text-Transformationen werden am häufigsten Templates oder Template-Sprachen (53,5 Prozent) genutzt, gefolgt von GPLs (47,8 Prozent).

Die Idee, aus formalen Modellen durch Codegenerierung oder Modellinterpretation automatisch zu einer lauffähigen Software zu kommen, ist nicht neu. Schon in den 1990er-Jahren gab es viele Initiativen und Ideen, dem Ziel näher zu kommen – als bekanntes Beispiel sei die UML (Unified Modeling Language) genannt. MDSD hat also eine längere Geschichte hinter sich, dadurch ist erklärbar, dass knapp 28 Prozent der Befragten schon mehr als acht Jahre Erfahrung mit Modellierungswerkzeugen haben. Für eine stärkere Verbreitung in jüngerer Zeit spricht, dass knapp 40 Prozent erst in den vergangenen drei Jahren Erfahrungen mit solchen Tools gesammelt hat.

Das Angebot an Werkzeugen im Bereich der modellgetriebenen Softwareentwicklung ist zwar mittlerweile groß, die Übersicht darüber zu bewahren werde jedoch erschwert dadurch, dass neue Schwerpunkte wie die textuelle Modellierung, domänenspezifische Sprachen und sprachenorientierte Programmierung reichlich neue Werkzeuge hätten entstehen lassen. Die Betreiber der Umfrage hoffen als Ausblick, dass sich in den kommenden Jahren die Spreu vom Weizen trennen werde, was Entwicklern und Architekten den Einsatz modellgetriebener Methoden erleichterte.

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(ane)