Elektronische Gesundheitskarte: Praktiker sollen Praktikabilität überprüfen

Die Ärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe haben einen ärztlichen Beirat installiert, der die Praktikabilität der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) unter die Lupe nehmen soll. Auf den Prüfstand kommt der Einsatz der eGK in den Testregionen Essen und Bochum.

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Von
  • Detlef Borchers

Die Ärztekammer Nordrhein und die Ärztekammer Westfalen-Lippe haben einen ärztlichen Beirat installiert, der die Praktikabilität der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) unter die Lupe nehmen soll. Auf den Prüfstand kommt der Einsatz der eGK in den Testregionen Essen und Bochum. Im Verlauf der Prüfung soll der elektronische Arztbrief im Vordergrund stehen, aber auch die Erfahrungen der Patienten mit der eGK berücksichtigt werden. In der Testregion sind rund 20.000 neue Karten im Einsatz.

Das von den beiden Ärztekammern neu geschaffene Gremium sei bundesweit einzigartig, heißt es in einer Pressemitteilung. Dem Beirat sollen neben Praxis- und Krankenhausärzten auch Zahnärzte, Psychotherapeuten und Vertreter der Krankenhausträger angehören. Mit dem Fokus auf dem elektronischen Arztbrief als B2B-Kommunikation soll das wieder erlahmende Interesse der Ärzte geweckt werden. Daneben soll der Beirat Empfehlungen für den weiteren Aufbau der telematischen Infrastruktur geben.

Experten gehen unterdessen von weiteren Verzögerungen bei der Einführung der eGK aus. Auf dem 5. Gesundheitsökonomischen Kongress in Berlin wurde vergangene Woche eine Studie der Beratungsgesellschaft Wegweiser Research vorgestellt, nach der 86 Prozent der befragten Gesundheitsexperten davon ausgehen, dass die elektronische Gesundheitskarte frühestens 2015 eingeführt werden kann. Damit sie überhaupt kommen kann, erwarten die Experten nicht zuletzt eine Neustrukturierung der Projektgesellschaft Gematik. (pmz)