DVB-C2 im Berliner Kabelnetz getestet

Kabel Deutschland meldet erfolgreichen Abschluss von Tests mit dem neuen DVB-Übertragungsstandard im Kabel: Mit DVB-C2 könne die maximale Downstreamkapazität im Kabel von heute ca. 5 GBit/s in einem 862-MHz-Netzwerk auf bis zu 8 GBit/s erhöht werden.

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Von
  • Richard Sietmann

Kabel Deutschland hat in ihrem Berliner Kabelnetz Übertragungstests mit dem neuen Standard für die Übertragung digitaler Bildsignale im Breitbandkabelnetz, DVB-C2, durchgeführt. Bei diesem Test wurden im Kanal 32 (562 MHz) HDTV-Signale mit der DVB-C2-Norm erstmals in einem realen Kabelnetz zusammen mit analogen und anderen digitalen TV-Signalen übertragen. Dazu wurden erstmals zur Übertragung auch 1024-QAM- und sogar 4096-QAM-Konstellationen verwendet, die komplexesten und effizientesten Betriebsarten des neuen DVB-C2-Kabelstandards in einem voll ausgebauten 862-MHz-Kabelnetz; der bisher eingesetzte DVB-C-Standard sieht lediglich die Einzelträgermodulation mit bis zu 256-QAM vor.

Die höherwertigen Modulationsverfahren von DVB-C2 steigern die Übertragungseffizienz auf bis zu 10 Bit/s pro Hertz und erlauben zudem flexiblere Anpassungsmöglichkeiten an die Charakteristiken unterschiedlicher Kabelnetze. "Erreicht wird dies durch das neue Modulationsverfahren (COFDM) und den leistungsfähigen Fehlerschutz (LDPC)", erklärt der Chief Technology Officer bei Kabel Deutschland, Lorenz Glatz. "Insgesamt kann mit DVB-C2 die maximale Downstreamkapazität im Kabel von heute ca. 5 GBit/s in einem 862-MHz-Netzwerk auf bis zu 8 GBit/s erhöht werden."

Der im internationalen DVB-Projekt entwickelte DVB-C2-Standard, den das Europäische Institut für Telekommunikationsnormen (ETSI) vor fünf Monaten als EN 302 769 veröffentlichte, komplettiert die in den letzten Jahren entstandene Familie der zweiten Generation von DVB-Rundfunkübertragungssystemen. Die heute weltweit eingesetzten DVB-Übertragungssysteme der ersten Generation (DVB-S, DVB-C und DVB-T) werden in mehr als 500 Millionen Endgeräten genutzt.

DVB-C2-Empfängerchips werden zurzeit von verschiedenen Herstellern entwickelt. Bei dem Tests kamen von DekTek und Sony sowie der Technischen Universität Braunschweig entwickelte Prototyp des DVB-C2-Modulators und des DVB-C2-Demodulators zum Einsatz. "Wir erwarten", erklärt Christoph Schaaf, Bereichsleiter Neue Technologien und Standards bei Kabel Deutschland, "dass die ersten Endgeräte mit kombiniertem DVB-C2/DVB-C-Empfangsteil Mitte 2011 erhältlich sein werden". (jk)