Bahn setzt aus Kostengründen auf Open Source

"Unser Auftrag als DB Systems ist es, eine möglichst effiziente und kostengünstige IT für die Bahn zu entwickeln und zu betreiben. Da kommen wir an Linux nicht vorbei", erläutert Detlef Exner, Geschäftsführer IT-Betrieb bei DB Systems.

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Die Bahn will künftig verstärkt auf Linux als Server-Betriebssystem setzen. Derzeit laufen, wie im Mai angekündigt, Umstellungen für verschiedene Anwendungen, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Neue und bereits produktive IT-Systeme sollen demnach -- sofern technisch möglich und wirtschaftlich sinnvoll -- auf Linux laufen. DB Systems, der konzerninterne IT-Dienstleister der Bahn, verspricht sich dadurch "nachhaltige Kosteneinsparungen". Darüber hinaus biete Linux durch die Herstellerunabhängigkeit mehr Flexibilität.

"Unser Auftrag als DB Systems ist es ja, eine möglichst effiziente und kostengünstige IT für die Bahn zu entwickeln und zu betreiben. Da kommen wir meines Erachtens an Linux nicht vorbei", erläutert Detlef Exner, Geschäftsführer IT-Betrieb bei DB Systems. Die Umstellungsprojekte setzten alle auf einer einheitlichen Linux-Architektur auf. Diese sei als Baukasten konzipiert, aus dem technische Architekturen für verschiedene Anwendungen zusammengestellt werden können. Der Aufwand für einzelne Verfahrensumstellungen werde dadurch deutlich reduziert. Außerdem sei durch die einheitliche Plattform sichergestellt, dass die Architekturen durchgängig kompatibel sind.

Eines der zentralen Projekte sei die Lotus-Notes/Domino-Umstellung von z/OS auf zLinux für die Großrechner-Serie von IBM, die bis Jahresende abgeschlossen sein soll. Lotus Notes wird bei der Bahn als Mailsystem von rund 55.000 Anwendern genutzt und auch als Anwendung für rund 5500 Datenbanken eingesetzt. Dahinter verbergen sich nach Angaben von DB Systems 32 redundante Server und ein Datenvolumen von rund 6,5 Terabyte. Vor allem wegen des hohen Volumens würden sich Kosteneinsparungen bei Lizenzen von rund 50 Prozent ergeben.

Neben Lotus Notes werden derzeit Konzernanwendungen wie SAP-Systeme von Unix auf Linux umgestellt. Auch bei Individual-Anwendungen wie dem Vertriebssystem des Personenverkehrs der Bahn kommt Linux zum Einsatz, zum Beispiel bei der Verbindungsauskunft. Sie wurde teilweise von HP-Systemen auf Linux migriert. (anw)