Gegner und Befürworter von Filesharing formieren sich vor dem Supreme Court

Bürgerrechtler auf der einen, Gewerkschafter, Musikdienste und Künstler auf der anderen Seite schickten dem obersten Gericht der USA ihre Argumente für und wider die von der Unterhaltungsindustrie beklagten P2P-Softwarehersteller.

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Am gestrigen Montag endete die Frist für Eingaben von "sachverständigen Beihelfern" vor dem obersten Gericht der USA zur Klage der US-amerikanischen Unterhaltungsindustrie gegen die P2P-Softwarehersteller Grokster und Streamcast Networks (Morpheus). Die Electronic Frontier Foundation (EFF), die die beiden Unternehmen unterstützt, bittet das Gericht, den Fall nicht zu behandeln, da das Thema durch Debatten zur Überarbeitung der Copyright-Gesetze längst im US-amerikanischen Parlament behandelt werde. Im August hatte ein Berufungsgericht entschieden, dass die Beklagten ihre Geschäfte weiter betreiben dürfen, woraufhin die Kläger vor den Supreme Court zogen.

Derweil verlangen Vertreter aus der Unterhaltungsindustrie, Gewerkschafter, Händler, Staatswanwälte und andere Personen, das Gericht möge den Fall behandeln, die Entscheidung der Vorinstanz aufheben und die P2P-Softwarehersteller für Urheberrechtsverletzungen mitverantwortlich machen. Unter den Beihelfern der Kläger sind laut Medienberichten die Association of American Publishers, Screen Actors Guild, Recording Artists Coalition, National Basketball League und der Commissioner of Major League Baseball sowie die Künstler Don Henley, Joe Walsh, Stevie Nicks und Sheryl Crow sowie die Online-Musikanbieter Napster und MusicNet. Die Künstler und die Musikdienste argumentieren, durch "unlizenzierte" Musikanbieter würden ihnen Einnahmen entgehen. Eine Entscheidung des Supreme Court wird frühestens in ein paar Monaten fallen. (anw)