Welches Studium verlangt den größten Arbeitsaufwand?

Nach einer britischen Studie büffeln Mediziner am meisten, das Schlusslicht bilden Medien- und Wirtschaftswissenschaftler.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Thomas Pany

Eine britische Studie des Higher Education Policy Institut, welche die Angaben von Studenten unterschiedlicher Fächer im Grundstudium miteinander verglich, hat die Frage, wer am meisten arbeiten muss, ziemlich deutlich beantwortet. Gefragt wurde nach dem Stundenaufwand, der durch die Stundenpläne der verschiedenen Fächer und dem zusätzlichen privaten Lernaufwand entsteht.

Das Ergebnis bestätigt, was viele schon geahnt haben mögen: Studenten medizinischer Fächer büffeln am meisten, angehende Ärzte und Zahnärzte 35,2 Stunden in der Woche und künftige Tierärzte 33,2 Stunden. An dritter Stelle kommen die Architekturstudenten (31,8). Studenten der Ingenieurswissenschaften und technischer Fächer rangieren nach Studenten von medizinverwandten Disziplinen (wie z.B. Pharmazie) auf Platz vier mit einem Gesamtaufwand von 30 Stunden. Physik-, Mathematik-, Informatik- und Biologiestudenten beherrschen die mittleren Plätze, unterbrochen nur von Rechtswissenschaft, Pädagogik und "Creative Arts and Design".

Erst im hinteren Feld, auf den Plätzen 13 und 14, erscheinen dann die Paradedisziplinen der Geisteswissenschaften, die Sprachwissenschaften sowie geschichtliche und philosophische Studiengebiete. Studenten dieser Fakultäten gaben einen wöchentlichen Durchschnittsaufwand von 23,3 Stunden an. Sozialwissenschaftler (Rang 15) begnügen sich mit 22,8 Stunden. Die Schlusslichter bilden die "Business and Administration Studies" und das britische Äquivalent zur deutschen Kommunikations-/Medienwissenschaft. Spitzenreiter unter den Studenten, die Vorlesungen oder Seminare schwänzen, waren übrigens Studenten der Informatik.

Aber nicht jede Universität stellt gleiche Anforderungen. Wie sich zeigte, studieren Sprachwissenschaftsstudenten in Oxford insgesamt 36,7 Stunden in der Woche, in Nottingham Trent reichen dafür 16 Stunden. Für die Autoren der Studie werfen die Ergebnisse hochschulpolitische Fragen auf, da es nicht „fair“ sei, dass Studenten identische Abschlusstitel erhalten, obgleich einige von ihnen sich sehr viel mehr anstrengen müssten als andere, abhängig von der Wahl ihres Studienfachs und der Universität.

Siehe dazu auch in Telepolis:

(tpa/Telepolis) / (fr)