SAP liefert Appliance für In-Memory Computing aus

Mit der die In-Memory-Technik umsetzenden High-Performance Appliance (HANA), einer Entwicklungsplattform für speicherresidente Anwendungen, verspricht SAP ein deutlich schnelleres Analysieren auch von großen Datensätzen.

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Von
  • Alexander Neumann

Mit der auf der indischen Ausgabe seiner TechEd-Konferenz vorgestellten und nun zum Kauf freigegebenen High-Performance Appliance (HANA) will Europas größter Softwarehersteller, die SAP AG, dem von ihm in den letzten zwei Jahren propagierten In-Memory Computing zum Durchbruch verhelfen. Bei HANA handelt es sich um eine Entwicklungsplattform für In-Memory-Anwendungen.

In den meisten Fällen speichern Unternehmen strukturierte Daten beziehungsweise Datensätze auf Basis relationaler Datenbanken in Tabellen oder in Feldern ab. Bei In-Memory erfolgt die Datenhaltung in Spalten. Der Vorteil liegt darin, dass Daten aus nicht benötigten Feldern bei Abfragen nicht benutzt werden, wodurch sich die Menge der zu bewegenden Daten reduziert und dadurch Abfragen deutlich schneller abwickeln lassen.

Die auf der Sapphire-Konferenz im Mai erstmals präsentierte HANA-Box verwendet eine In-Memory-Engine, die die abzuwickelnden Daten im Arbeitsspeicher (RAM) hält und nicht auf externen Festplatten oder Flash-Speichern. Dadurch müssen die Daten nicht neu geladen oder zurückgeschrieben werden, was einer Anwendung deutlichen Performancegewinn ermöglichen kann. Des Weiteren enthält die Technik eine Modellierungsumgebung. Diese unterstützt bislang Excel und SAPs BusinessObjects-Reporting-Software.

Geplant ist es vor allem, die Appliances mit SAPs ERP-System zu verknüpfen, um die Daten aus solchen Systemen zu "ziehen" und zu untersuchen. Allerdings sieht sich SAP nicht auf das eigene System beschränkt. Im Gegensatz zu Oracles Datawarehouse-Appliance Exadata, die nur auf Oracle-Hardware läuft, sollen die HANA-Vorrichtungen auch auf Systemen von etwa IBM und HP laufen.

Als erstes HANA einsetzendes Produkt präsentierte der Hersteller BusinessObjects Strategic Workforce Planning. Mir ihm sollen Projektverantwortliche auch sehr große Datenmengen direkt aus der Anwendung "herausziehen" können, um mit ihnen Szenarien nahezu in Echtzeit durchzuspielen beziehungsweise Beziehungen zu analysieren und zu überprüfen. Weitere, auf spezielle Geschäftsszenarien ausgerichtete Anwendungen verspricht der Konzern für das nächste Jahr. (ane)