Elrob: Strengere Regeln bei der Roboterleistungsschau

Bei einem Kick-off Meeting erläuterten die Organisatoren der Roboter-Leistungsschau, was die Teilnehmer beim nächsten Wettbewerb erwartet. Sicherheitsfahrer sind zukünftig ausgeschlossen. Außerdem ist die Datenübermittlung neu geregelt.

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Von
  • Hans-Arthur Marsiske

Wie der Zähler auf der Elrob-Homepage verrät, sind es noch knapp 200 Tage bis zur nächsten Roboter-Leistungsschau, die vom 20. bis 24. Juni 2011 im belgischen Leuven stattfindet. Die Anmeldefrist für Teilnehmer läuft allerdings schon am 17. Dezember ab. Höchste Zeit also, um noch offene Fragen zu klären und gegebenenfalls die Regeln und das Wertungssystem anzupassen. Dazu fand an der Universität Hannover am gestrigen Donnerstag ein Kick-off Meeting statt.

Elrob (European Land-robot Trial) ist eine seit 2006 jährlich stattfindende Leistungsschau für Roboter, die die Maschinen mit realistischen Einsatzszenarien konfrontiert, überwiegend im Gelände, aber auch in Gebäuden. Hervorgegangen ist die Veranstaltung aus einem Nato-Workshop zu Militärrobotern im September 2004, der in einem White Paper (PDF-Datei) Entwicklungsdefizite identifizierte. Er findet abwechselnd mit militärischer (M-Elrob) und ziviler (C-Elrob) Ausrichtung statt.

2011 steht unter zivilem Vorzeichen, was in der Regel einen entspannteren Ablauf bedeutet. Die Aufgabenstellungen sind aber im Prinzip die gleichen wie bei der militärischen Variante: Im Mittelpunkt stehen zum einen Szenarien zur Aufklärung und Überwachung, zum anderen Transport und autonome Navigation.

Autonomie auf Seiten der Roboter ist sehr erwünscht. Daher haben die Veranstalter auch diesmal wieder ein dicht bewaldetes Gelände ausgesucht, in dem die Funkverbindung maximal 500 Meter weit reicht. Die Entfernungen, die die Roboter bewältigen müssen, betragen aber bis zu 2 Kilometer. Ein Vertreter des Teams Atlascar der portugiesischen University of Aveiro fragte denn auch sehr genau nach den erlaubten Senderstärken und Antennenhöhen. Antwort: Die Antenne darf nicht höher als 2,50 Meter über den Boden aufragen. Ansonsten müssen die Sender den belgischen Bestimmungen entsprechen.

Grundsätzlich erlaubt sind die Verwendung von Glasfaserkabeln sowie der Zugriff der Roboter aufs Internet. Die Anwesenheit eines Menschen an Bord des Roboters ist dagegen ausgeschlossen. Hierüber hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder Auseinandersetzungen gegeben, da das Team der Universität der Bundeswehr München aus Sicherheitsgründen darauf besteht, immer einen Menschen hinter dem Lenkrad zu haben. Die Münchner werden daher diesmal wohl nicht teilnehmen.

Neu geregelt ist auch die Übermittlung der Daten. In den vergangenen Jahren galt die Mission als beendet, wenn die Teammitglieder die vom Roboter erhobenen Daten – etwa eine Karte, in der die gefahrene Route und die Positionen identifizierter Objekte markiert sind – auf einem USB-Stick an die Schiedsrichter übergeben hatten. Zukünftig sollen sich die Roboter die Missionsdaten über Kabel direkt vom Server holen und nach Abschluss der Mission ihre Daten an den Server übermitteln. Der wird allerdings nach Ablauf der erlaubten Zeit die Annahme verweigern.

Wer im kommenden Juni zusehen möchte, wie die Teams mit den strengeren Regeln zurechtkommen, kann das tun. Die Veranstaltung sei öffentlich, so Chefkoordinator Frank Schneider. Allerdings können nur Zuschauer zugelassen werden, die sich mit dem Akkreditierungsfomular (zu finden unter Download auf der Elrob-Homepage) angemeldet haben. (anw)