Steckbrett als Platinenalternative

Bei Elektronikexperimenten will man nicht für jede kleine Schaltung eine Platine herstellen. Das kostet Geld und vor allem Zeit. Um etwa flugs einen Mikrocontroller über eine kleine Vorschaltung mit einem Sensor zu verbinden, greift man besser zu Steckbrettern – auf Englisch: Breadboards.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Christiane Rütten
Inhaltsverzeichnis
Steckbretter gibt es in verschiedenen Ausführungen, Längen und Lochzahlen zu kaufen. Das Prinzip ist jedoch immer das Selbe: kleine Metallschienen sorgen für horizontale und vertikale Verbindungen (rote Linien im Bild) zwischen benachbarten Löchern. Gemeinsam ist Steckbrettern auch ein zentraler Graben, durch den keine Verbindungen laufen. Bausteine mit zwei Reihen Anschlusspins wie das Arduino-Nano-Board oder ICs müssen stets so platziert werden, dass ihre Stiftleisten durch die Kerbe getrennt sind – andernfalls kommt es zum Kurzschluss der jeweils gegenüberliegenden Pins.

Die langen Querverbindungen am unteren und oberen Rand, die die meisten Bastler zur Spannungsversorgung der Bauteile nutzen, sind auf manchen Steckbrettern komplett durchgängig, in vielen längeren Ausfertigungen sind sie jedoch in der Mitte unterbrochen, um komfortabler mit mehreren Spannungen arbeiten zu können. Einige Hersteller signalisieren den Unterschied mit einer Markierung an der fraglichen Stelle, darauf ist aber kein Verlass.

Verbindungen zwischen den Metallschienen stellt man mit Drahtbrücken her. Wer sich die Knipps- und Abisolierarbeit sparen möchten, bekommt für wenige Euro Sets aus fertig gebogenen, farbkodierten Drähten unterschiedlicher Länge oder aus flexiblen Kabeln mit Drahtstiften an den Enden. Die Qualität einer Experimentierplatine zeigt sich nicht nur an Material und Verarbeitung, sondern in erster Linie daran, wie leicht und zuverlässig sich Drähte unterschiedlicher Dicke stecken und wieder Entfernen lassen.
Die unsichtbare Verschaltung des Steckbretts erlaubt, von unseren Bestückungsplänen in Details abzuweichen, etwa, wenn man keine genau passende Drahtbrücke zur Hand hat und eine vorhandene nicht verbiegen will: Benachbarte Löcher einer verbundenen Lochleiste funktionieren genauso gut wie die auf dem Plan angegebenen. Auf diese Weise lassen sich die Schaltungen auch komprimieren, damit sie auf kürzere Steckbretter passen, oder auf größeren Grundplatten großzügig verteilen.
Wesentlicher Nachteil der Breadboards ist, dass sich nur Bauteile mit dem üblichen 2,54-Millimeter-Raster verbauen lassen. Die meisten ICs gibt es in der passenden Bauformvariante DIL beziehungsweise DIP. Andere Pin-Layouts müssen mit einer Breakout-Platine zunächst auf eine Breadboard-taugliche Anordnung gebracht werden, doch auch diese sind für viele ICs als fertig bestückte Platinchen im einschlägigen Fachhandel erhältlich. (cr)