Oracle stellt Cluster File System 2 für Linux vor [Update]

Oracle hat das unter der GPL-Lizenz entwickelte Oracle Cluster File System 2 (OCFC2) für Linux freigegeben und hofft nun auf die Integration in den Linux-Kernel.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Oracle hat das unter der GPL-Lizenz entwickelte Oracle Cluster File System 2 (OCFC2) für Linux freigegeben und hofft nun auf die Integration in den Linux-Kernel. Das Dateisystem ähnelt laut Dokumentationen ext3 und erlaubt allen Knoten eines Clusters, auf ein gemeinsames Dateisystem zuzugreifen. OCFS2 soll im Vergleich zur Vorversion schneller arbeiten und nicht nur für Datenbanken interessant sein. Zudem vereinfacht es das System-Management von Oracle Real Application Cluster (RAC).

Neben den Sourcen stehen vorkompilierte Pakete für Red Hat Enterprise Linux 4 (RHEL4) und Suse Linux Enterprise Server 9 (SLES9) zum Download bereit. Das Update SP2+ für SLES9 soll OCFS2 bereits enthalten. Laut Oracle-Informationen erwägt Andrew Morton, das neue Dateisystem in den Kernel 2.6.14 aufzunehmen. Morton leitet zusammen mit Linus Torvalds die Entwicklung von Linux 2.6. Derzeit ist noch die Kernel-Version 2.6.12 aktuell, der Kernel 2.6.13 steht kurz vor der Fertigstellung. Anschließt wird mit der Entwicklung von 2.6.14 begonnen.

Das OCFS2 ist jedoch nicht das einzige Cluster-Dateisystem, das um die Aufnahme in den Kernel buhlt -- noch im Mai wusste Morton selbst nicht, welche davon für den Linux-Kernel wirklich geeignet sind (Mailinglist-Thread). Neben dem OCFS2 hofft mit dem von Red Hat entwickelten Global File System (GFS) eine weiteres Cluster-Dateisystem auf die Integration in einen der nächsten Kernel -- genau wie das OCFS2 ist auch GFS bereits in der experimentellen mm-Kernelserie von Morton enthalten. Mit Lustre, OpenSSI und Linux-Ha sind zudem noch andere Cluster-Projekte und -Dateisysteme in Entwicklung.

[Update]:
Red Hat wollte die Freigabe des OCFS2 wohl nicht unkommentiert stehen lassen und ließ es sich nicht nehmen, auf der Linuxworld die Verfügbarkeit von GFS in Fedora Core 4 zu verkünden. Dabei ist dies eigentlich nichts neues: Bereits bei der Veröffentlichung von Fedora Core 4 lag der Linux-Distribution alles Nötige für das Cluster-Dateisystem bei. Das ursprünglich von Sistina entwickelte GFS hatte Red Hat nach dem Kauf der Firma unter die GPL gestellt. (thl)