Alles neu für OS/2

Die OS/2-Variante eComStation ist in einer deutschen Version 1.2 erschienen, zusammen mit aktualisierten Officesuiten für OS/2, gebündelt zu einem eigenen Anwendungspaket.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Die OS/2-Variante eComStation ist in einer deutschen Version 1.2 erschienen -- nachdem sie ursprünglich für August angekündigt war. Zusätzlich gibt es auch aktualisierte Officesuiten für OS/2, gebündelt zu einem eigenen Anwendungspaket.

Das Betriebssystem tut sich gegenüber der Vorversion durch einen neuen Kernel hervor, der bis zu 4 GByte RAM adressieren kann, und insbesondere durch einen überarbeiteten Installer. Dieser soll nicht nur von Haus aus mit einem größeren Spektrum aktueller Hardware klar kommen, sondern bei Bedarf auch kommerzielle Zusatztreiber schon während der Installation einbinden können.

In der Serienausstattung umfasst die eComStation jetzt zudem einen X11-Server sowie den leidlich aktuellen Webbrowser Mozilla 1.70. Für Ein-Prozessor-Systeme kostet das System 200 Euro. Detail-Informationen finden sich außer halb der offiziellen eComStation-Website auch bei engagierten Vertreibern.

Das eComStation 1.2 Anwendungspaket umfasst die renovierte Lotus Smart Suite 1.7.3, das brandneue, von Innotek portierte und nicht vom zentralen Entwicklerteam gepflegte OpenOffice 1.1.4 für OS/2 sowie den PC-Emulator SVISTA vom eComStation-Hersteller Serenity System.

Nachdem sich die OS/2-Anhänger die erwartete Serverunterstützung des von Microsoft übernommenen Herstellers Connectix abschminken mussten, kommt das neue Angebot gerade recht, zumal es auch den Betrieb von Server-Betriebssystemen auf den virtuellen Maschinen verspricht. Dies könnte wichtig für einige Banken und Versicherungen sein, die mitunter millionenschwere selbstgeschriebene OS/2-Anwendungen im Einsatz haben und sich bei weiter abflauendem Support durch IBM um einen fließenden Übergang auf ein anderes Betriebssystem kümmern müssen. Die geschätzten 500.000 OS/2-Bildschirmarbeitsplätze in deutschen Firmen könnten da zunächst einmal um virtuelle Windows-PCs ergänzt werden oder sich selbst auf virtuelle PCs zurückziehen. Oder aber ein Betrieb rüstet gleich alle Workstations auf Windows oder Linux um und offeriert die OS/2-Software über Terminal-Server aus einer mit virtuellen Maschinen ausgestatteten Serverfarm. (hps)