Seven Languages in Seven Weeks

Bruce A. Tates jüngstes Buch will eine pragmatische Einführung in das Erlernen von Programmiersprachen sein. Nach der Lektüre ist der Leser in der Lage zu entscheiden, in welche Richtung seine Entwicklung gehen soll.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Michael Müller

Bruce A. Tate
Seven Languages in Seven Weeks
A Pragmatic Guide to Learning Programming Languages

Pragmatic Bookshelf, 2010
XVII + 317 Seiten
US-$ 34,95
ISBN 978-1-93435-659-3

Bruce A. Tate stellt in seinem jüngsten Buch sieben mehr oder weniger bekannte Programmiersprachen vor. Dabei geht es ihm nicht darum, dem Leser innerhalb von sieben Wochen diese komplett beizubringen. Die Kernaussage ist eher im Untertitel zu finden: Eine pragmatische Einführung in das Erlernen von Programmiersprachen. Dies setzt eine gehörige Portion Mitarbeit voraus. Zu jeder Sprache beschreibt er "nur" Lektionen für Tag eins bis Tag drei.

Darüber hinaus stellt er einige Aufgaben, die beim Leser voraussetzen, sich intensiv mit der jeweiligen Sprache auseinanderzusetzen. Für eine andere Lesergruppe ist das Buch ebenfalls spannend: diejenigen, denen es eher um Erweiterung des Horizonts, andere Sichtweisen auf Softwareentwicklung und Inspiration geht. Diese Leser dürften das Buch lesen, wie es ist, ohne alle Aufgaben zu lösen. Gerade die funktionale Sicht bietet dem objektorientierten Entwickler neue Erkenntnisse.

Knapp erläutert der Autor zunächst, warum er diese Sprachen gewählt hat. Es schließen sich sieben Kapitel an, die Konzepte der jeweiligen Sprache beschreiben. Dazu gehören die Art der Typisierung, die Verarbeitung von Collections wie Listen, Maps et cetera. Wenn sich eine Sprache besonders gut für die Parallelverarbeitung nutzen lässt, zeigt der Autor kurz zugehörige Konstrukte auf.

Zu jeder Sprache gibt es einen bekannten Film als Leitmotiv. Edward mit den Scherenhänden steht beispielsweise für Scala Pate. So wie Edward teils Mensch, teils Maschine ist und lernt, beides sinnvoll zu kombinieren und Kunstwerke zu schaffen, so steht Scala für die gelungene Verbindung von objektorientiertem und funktionalem Paradigma. Zum Abschluss fasst Tate die Eigenschaften der Sprachen kurz zusammen.

Keine Sprache wird vollständig vorgestellt. Vielmehr möchte der Autor Programmierparadigmen zeigen, die sich seiner Beobachtung nach etwa alle 20 Jahre ändern. Nach dem prozeduralen herrscht derzeit das objektorientierte Paradigma vor. Der Autor sieht aber das funktionale stark im Aufwind. Der Erfolg von Scala und Clojure scheint ihm Recht zu geben. So liefert Tate eine Fülle von Informationen. Gerüstet mit diesem Wissen kann der Leser entscheiden, in welche Richtung seine Entwicklung gehen soll. (ane)