Qt als wichtige Komponente von Nokias "Next-Billion"-Strategie

Nokias ambitioniertes Ziel ist es, die nächste Milliarde mobiler Geräte abzusetzen. In dem Kontext stellt der Mobilkonzern zum wiederholten Mal die Wichtigkeit des GUI-Frameworks Qt heraus.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 110 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Zum wiederholten Mal hat der Mobil-Konzern Nokia auf die Wichtigkeit des GUI-Frameworks Qt für seine mobile Strategie hingewiesen. Laut Nokia-Chef Stephen Elop, der zudem auf der Nokia Connection in Singapur das auf den Linux-Derivat MeeGo setzende Oberklasse-Smartphone N9 vorstellte, soll Qt ein bedeutender Teil von Nokias ambitionierter "Next-Billion"-Offensive sein, die den Absatz der nächsten Milliarde mobiler Geräte zum Ziel hat. Im Zentrum der Strategie stehen für Nokia vor allem die Märkte für günstige, aber leistungsstarke Handys in Schwellen- und Entwicklungsländern.

Nokias Senior Vice President für Entwicklerangelegenheiten, Marco Argenti, sieht angesichts von 100 Millionen Symbian-Mobilgeräten mit Qt-Unterstützung keinen Grund, an der Zukunft des GUI-Frameworks zu zweifeln. Auch verzeichne Qt eine etwa halbe Million Entwickler umfassende Community, in die Nokia weiterhin investieren werde. Argenti verwies in dem Zusammenhang auf die Veröffentlichung des Qt SDK 1.1 Anfang Mai und die Entwicklung der nächsten Generation des Frameworks – Qt 5 –, die nächstes Jahr abgeschlossen sein soll. Argentis Äußerungen wurden durch Elops Ankündigung untermauert, innerhalb eines Jahres bis zu zehn weitere, von Qt unterstützte Modelle zu veröffentlichen. Nokia ist deswegen zuversichtlich, die Schar von Qt-Entwicklern noch vergrößern zu können, und sieht im Mai die größte, jemals festgestellte Menge an Downloads des Frameworks.

Die Verunsicherung zur Zukunft des Frameworks war durch die im Februar bekannt gegebene Partnerschaft zwischen Nokia und Microsoft zustande gekommen, in deren Folge Nokia Smartphones für Windows Phone produzieren will. Als deren Absatzmarkt sieht Nokia vor allem den nordamerikanischen und den europäischen Raum. Für die Anwendungsentwicklung kommen bei Microsofts mobilem Betriebssystem die Entwicklerwerkzeuge der Redmonder, nicht aber Qt zum Einsatz. Dieses wird bei der Entwicklung für Symbian- und MeeGo-Geräte verwendet, an denen Nokia zumindest vorerst festhalten will.

Veröffentlicht wurden zur Nokia-Veranstaltung auch die Version 2.2.1 der Entwicklungsumgebung Qt Creator, die samt der Version 1.1.2 des Qt SDK das beim N9-Gerät eingesetzte MeeGo 1.2 experimentell unterstützt. (ane)