Red Hat will Geschäfte mit dem öffentlichen Dienst forcieren

Der amerikanische Linux-Distributor gründet einen eigenen Firmenbereich, der sich um Geschäfte mit Regierungen und öffentlichen Institutionen kümmern soll.

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Von
  • Jürgen Kuri

In Geschäften mit Regierungen, Behörden und öffentlichen Einrichtungen auf der ganzen Welt sieht der US-Linux-Distributor Red Hat gute Gelegenheiten für weiteres Wachstum. Um dies auch realisieren zu können, gründet Red Hat eine eigene Unternehmenssparte, die sich um diesen Bereich kümmern und die Umsätze mit Regierungen weltweit forcieren soll. Paul Smith soll die government business unit als "Vice President, Government Sales Operations" führen. In seinem letzten Job vor dem Wechsel zu Red Hat war er fünf Jahre lang als Vizepräsident für die Geschäfte mit Regierungen bei Veritas zuständig. Der auf Datenspeicherung und -sicherung spezialisierte Anbieter war im Dezember von Symantec übernommen worden.

Red Hat erklärte, man habe in der Vergangenheit großen Zuspruch mit Linux in Regierungsbehörden erfahren, besonders seit der Vorstellung von Red Hat Enterprise Linux im Jahr 2002. Unter anderem hätten das US-Energie- und Verteidigungsministerium Red Hat Enterprise Linux als Standard-Plattform ausgewählt, um etwa serverbasierte Anwendungen, Webdienste, Datenbanken, Netzwerksicherheit und Ähnliches zu implementieren. Parallel zur Gründung der neuen Firmensparte gab Red Hat auch bekannt, dass die für die IT-Infrastruktur zuständigen Manager des Department of Energy National Lab mit Red Hat einen Vertrag geschlossen haben. Red Hat Enterprise Linux soll in den National Laboratories und den Technology-Centern des Energieministeriums auf breiter Basis eingeführt werden.

Die neue Red-Hat-Abteilung ist ein weiteres Zeichen für schärfere Konkurrenz um Aufträge aus dem öffentlichen Sektor. Microsoft, schon länger mit eigenen Abteilungen in diesem Bereich aktiv, verkündete dieser Tage ein Sicherheitsprogramm für Regierungen. Nicht zuletzt die Entscheidung der Stadt München, komplett auf Linux umzusteigen, sorgte für weltweites Aufsehen. Auch etwa Linux-Pläne in Asien oder weltweite Erfolge für Linux im Verwaltungsbereich illustrieren die härteren Bedingungen, mit denen auch der Platzhirsch Microsoft bei solchen Geschäften konfrontiert wird. (jk)