Verteilte Suchmaschine YaCy in Version 1.0 veröffentlicht

Jeder kann sich an der Peer-to-Peer-Suche beteiligen, die eine Alternative zu zentralisierten Suchdiensten wie Google bieten soll.

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Diagramm von Sciencenet, einer YaCy-Suchmaschine.

Schon seit mehr als fünf Jahren wird an der dezentralen Suchmaschine YaCy entwickelt, jetzt wurde Version 1.0 freigegeben. Yacy soll als Peer-to-Peer-Suchmaschine eine Alternative zu Suchdiensten wie Google bieten, die von einem Unternehmen zentral organisiert werden. Wie bei Dateitauschbörsen tragen dabei alle Peers Suchergebnisse bei und nutzen die Ergebnisse der anderen. Als ein weiterer wichtiger Vorteil sollen die Inhalte von YaCy nicht zensierbar sein.

Mittlerweile beteiligen sich mehr als 600 Peers an der zentralen Web-Suche auf Basis von YaCy-Technik. Sie hält derzeit 1,4 Milliarden Dokumente im Index und bedient etwa 130.000 Suchanfragen pro Tag. Daneben existieren diverse andere Suchmaschinen-Netze, die ebenfalls auf YaCy-Technik setzen, etwa das sciencenet des Karlsruhe Institut für Technologie mit einer Suche zu wissenschaftlichen Inhalten. Auf der Homepage des Projekts finden sich einige Beispiele von YaCy-Installationen. Die allgemeine Web-Suche, mit der jeder YaCy ausprobieren kann, kommt derzeit offenbar dem massiven Interesse nicht nach und meldet "There is currently massive load on this page because of press releases today. A search might be not successful now."

Egal, ob man YaCy als Einzelinstallation betreibt – etwa für eine lokale Suche im LAN – oder sich an einer der Peer-to-Peer-Installationen beteiligen will: Die Betreiber betonen, dass die Installation sehr einfach ist und sich innerhalb von Minuten bewerkstelligen lässt (Anleitung, PDF). YaCy läuft unter Linux, Mac OS X und Windows. Das Projekt wird vom SuMa-eV für freien Wissenszugang gefördert. (jo)