Syslog-Ersatz "Journal" in Systemd integriert

Das neueste Systemd bringt die teilweise deutlich kritisierten Syslog-Alternative "Journal" mit. In Fedora Rawhide wird es bereits eingesetzt, ersetzt Syslog aber fürs Erste nicht.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Das kürzlich freigegebene Systemd v38 enthält die im vergangenen Herbst umrissene Syslog-Alternative Journal. Die maßgeblich von Lennart Poettering und Kay Sievers entwickelte Erweiterung für die Sysvinit- und Upstart-Alternative Systemd soll langfristig einige der Probleme lösen, welche die beiden Entwickler beim Log-Dienst Syslog sehen. Letzterer ist seit langen Jahren Quasi-Standard zur systemweiten Protokollierung auf Unix-Systemen. In Folge der Ankündigung des Journal gab es allerlei kritische Stimmen, die den sehr tief greifenden Ansatz teilweise deutlich kritisierten – etwa im Forum zu einem LWN.net-Artikel, der sich mit der Journal-Ankündigung beschäftigte.

Poettering weist in der Ankündigung zur neuen Systemd-Version darauf hin, diese sei eine Art von Test-Version; sie eigne sich für Entwicklerzweige wie Fedora Rawhide, nicht aber zur Freigabe von Aktualisierungen bei für Endanwendern freigegebene Distributionen. In Fedora Rawhide, in dem derzeit das im Mai erwartete Fedora 17 vorbereitet wird, ist das neueste Systemd bereits enthalten. Syslog wird dort aber fürs Erste nicht ersetzt, was schon bei der Ankündigung im Herbst nicht geplant war; vielmehr ersetzt das Journal einige interne Protokoll-Funktionen von Systemd. In der Standard-Konfiguration legt das neue Systemd die Log-Daten lediglich im Arbeitsspeicher ab; über das Programm systemd-journalctl kann man die Informationen abfragen. (thl)