Demonstranten bekamen von Microsoft kein Geld zurück

Mit einer Demonstration vor der Microsoft-Niederlassung im kalifornischen Foster City haben Verbraucherschützer und Linux-Aktivisten gegen die Bündelung von Computern mit vorinstalliertem Windows protestiert, die sie als "Microsoft-Steuer" bezeichnen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Wolfgang Stieler

Mit einer Demonstration vor der Microsoft-Niederlassung im kalifornischen Foster City haben Verbraucherschützer und Linux-Aktivisten gegen die Bündelung von Computern mit vorinstalliertem Windows protestiert, die sie als "Microsoft-Steuer" bezeichnen. Sie forderten den Software-Riesen auf, den Preis für unbenutzte und ungewollte Windows-Lizenzen zurückzuzahlen. Dabei beriefen sie sich auf eine Klausel in Microsofts Endbenutzer-Software-Lizenz (Enduser Software License Agreement, EULA). Wer der Vereinbarung nicht zustimmen wolle, heißt es in der EULA, könne das Produkt gegen "Rückerstattung des Kaufpreises" zurückgeben. In New York und Irvine soll sich jeweils ein knappes Dutzend Demonstranten an ähnlichen Aktionen beteiligt haben.

Die mit originalverpackter Software, Laptops und Funkmodems ausgestattete Demonstration stand trotz gegenteiliger Ankündigung von Microsoft vor verschlossenen Türen. Zwar begrüßte Microsoft die Demonstranten mit einem Transparent ("Microsoft welcomes the Linux Community") und bewirtete die Protestler mit Limonade und Eistee, Geld bekam an diesem Tag aber niemand zurück. Vor zahlreichen Pressevertretern wies Microsoft-Sprecher Robert Bennett die Vorwürfe der Demonstranten zurück. Es sei möglich, sowohl Computer ohne vorinstalliertes Betriebssystem als auch Rechner mit alternativen Betriebssystemn zu kaufen. "Die meisten Kunden wählen Windows", erklärte Bennet, "aber niemand muß das tun". Wer sich auf die EULA beruft, um Geld zurück zu bekommen, solle sich an seinen Computerhersteller wenden. Sprecher von Dell und Micron Computer erklärten, ihre Firmen würden komplette Systeme innerhalb von 30 Tagen zurücknehmen, falls der Kunde nicht zufrieden sei. Eine Rückerstatung für das Betriebssystem allein schlossen sie aus.

Verbraucherschützer kritisieren die zwangsweise Bündelung von Computer mit Windows schon seit Jahren. Der Bericht über die erfolgreichen Refund-Bemühungen des Australiers George Bennett auf der Linux-Site slashdot hatte in den letzten Monaten zu einer Windows-Refund-Bewegung geführt. (wst)